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tail gehapt, den sie auch ir lebenlang het genutzt, so vermainten die baid gebrüeder von Neuneck, der zehendt sollt inen billicher, dann den Gremlichen, zusteen, dann so der zehendt ain manlehen gewesen, wie das die Gremlichen

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fürgeben, so hetten sie den von herr Wolfen von Homburg, als erben Ludwig Gremlichs zu Cruchenwis, dann er desselbigen ainiche dochter gehapt, nit erkaufen dörfen, sonder es were umb sonst und ohne gelt an sie gefallen. Also hat der stritt solches lehens halb etliche jar geweret, von dem

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jhar anno 1512 an zu rechnen, in welchem jar die vorderung angefangen, das Agatha von Neunegk witib, ain geborne Gremblichin, ir lehensgerechtigkait am weinzehenden zu Süplingen irem son Hainrichen von Neuneck freiledigclichen zugestellt und mit brieflichen urkunden solch lehen herr

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Johannsen Wernhern, als dem lehenherren, ufgesagt und gebetten, das irem sone Hainrichen zu verleihen. Wie das Hanns Jacob und Hanns die Gremlichen, gevettern, bericht, haben sie dem von Neunegk solchs nit zugeben wellen und sich desshalben, wo sie Neuneck spruch und vorderung nit

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erlassen, mehrmals für iren lehenherren, herr Johannsen Wernhern, und die lehenman des rechtens erpotten. Dieser stritt ist etliche jhar gewesen. Es hat sich aber in brieflichen urkunden befonden, das anno 1475 der alt herr Wernher freiherr zu Zimbern außer ansuchen und pitt Wilhalms

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und Hannsen Gremlichs, gebrüedern, und Hannsen Ludwig Gremlichs, ires vettern, bewilliget hat, das ire vettern und basen, nemlich herr Hanns Gremlich, Johanniterordens comenthur zu Schwebischen-Hall, und dann herr Hörman Gremlich, caplon zu Ravenspurg, dessgleichen Agathen Gremlichin,

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Antonii von Neuneck hausfraw, Hainrichs und Jacobs muetter, auch Margretha Gremlichin, Erharts von Gravenecks eliche hausfrawen, alle viere geschwistergiten, iren aller lebenlang in leibgedings weis zu nutzen und zu niesen, und hat die Agatha von Neuneck ire geschwistergit alle überlept, auch

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den zehenden genossen, daher dann die ansprach erwachsen. Hernach in 12 oder 14 jharen hat sich widerum ain spann in der Gremlichen von Hasenweiler lehen, dem weinzehenden zu Süplingen, begeben; dann als Hanns Jacob Gremlich mit todt abgangen und bei seiner hausfrawen, war

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eine von Embs[1], zwen sön, Hanns Jacoben und Wolf Grem-


  1. eine von Embs] die stammtafeln von Hübner und Bergmänn nennen diese nicht.
Empfohlene Zitierweise:
Froben Christoph von Zimmern: Zimmerische Chronik. Band II. Herausgegeben von Karl August Barack. Akademische Verlagsbuchhandlung von J. C. B. Mohr, Freiburg, Tübingen 1881, Seite 329. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Zimmerische_Chronik_2_329.jpg&oldid=- (Version vom 12.4.2018)