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Das ist im abgeschlagen, gleichwol ain ehrliche verehrung darfür versprochen. Das hat der abenteurer nit annemen wellen, und ist die sach also uf das mal ersessen. Villeucht ist es die zeit nit, das die parschaft erhept, sonder soll uf

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ainen andern warten, wie man dann sagt, das gleichfals ain schatz am Hewenberg[1] im Hegew verborgen soll ligen; der warte uf ain, so Hans haiße, dem sei er geordnet und sonst niemands. Also solls ain erdenmendle vor vil jharen, das des schatz hüete, den leuten anzaigt haben, daher dann die grafen

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von Lupfen, als inhaber der herrschaft Hewen, inen fürgenomen und iederzeit ain son in irem geschlecht dieses namens gehapt. Gott waist den grundt oder auch, wem das geordnet seie. Aber diesem Petter Echter sein nachgevolgt drei söne, so er bei der von Tüngen gehapt, namlich Philips der elter,

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Philips der jünger und Carle. Der elter ist in seiner jugendt uf die studia juris gezogen worden, hat ain tomher zu Menz sollen werden, aber er verheirat sich mit der grefin von Werdenberg, schenk Erasmusen von Erpach selligen verlassne witib, von der er kein erben bekommen. Carle Echter,

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der jungst under denen brüedern, hat eine von Alenzhaim gehapt, aber auch ohne ehlich leibserben abgestorben. Philips, der jünger dieser baider brüeder, hat bei Wilhalms vom Habern schwester vil sön und und döchtern überkommen, die doch mertails in blüeender jugendt gestorben, und sein

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also der Echter güeter widerumb uf ain einzigen kommen, genannt Petter. Der ist der jüngst under denen brüedern allen gewesen, sollt auch ain tomherr zu Menz sein worden, aber unser Herrgott hats also geschickt. Derselbig Petter, nachdem er etlich jhar in Frankreich und Italia studirt, hat

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er sich auch mit ainer von Alenzhaim bestat, von der er vil künder, son und döchtern, bekommen, deren ainstails noch leben. Aber der elter, Philips Echter, hett sein sitz und haimwesen im schloß zu Mespelbron, da hat er vil jhar gehauset und ainen erlichen stat gefüert, ja auch aim

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zimlichen graffen gleich und gemeß. Von seinem lob und hochen verstandt wer ain besonder tractat zu schreiben. Er ist ... jhar nach seinem gemahl, der grefin von Werdenberg, gestorben und bei ir zum Hessental begraben [489] worden. Der allmechtig seie inen baiden gnedig!

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* [1225] Er het noch ain brueder, war der jüngst under


  1. Hewenberg] hs. Hebenberg.
Empfohlene Zitierweise:
Froben Christoph von Zimmern: Zimmerische Chronik. Band II. Herausgegeben von Karl August Barack. Akademische Verlagsbuchhandlung von J. C. B. Mohr, Freiburg, Tübingen 1881, Seite 342. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Zimmerische_Chronik_2_342.jpg&oldid=- (Version vom 12.4.2018)