Seite:De Zimmerische Chronik 2 422.jpg

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er graf Christof Friderichen unden am Zollnerberg antrofen und noch beschehnem grueß, wie dann gepreuchlichen, mit im den berg hinauf geritten, hab der von Zollern kein wort nie mit im geredt, und als er derhalben von herr Gotfridt

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Wernhern angesprochen, mit vermelden, warumb er also still, hat er geantwurt, der grueß kom vom hof, darauf herr Gotfridt Wernher, als er wol vermerkt, das er unwert, ist er gleich nach der einantwurtung des schloß, wiewol er darnach hoch von dem von Zollern geladen worden, wider

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abgeschaiden. Also ist in verwaltungen der vormundtschaften wenig danks zu verdienen. Aber ich hab nie erfaren künden, ob der marggraf hernach bericht worden, warumb im das predicat »durchleuchtig« von herr Gotfriden Wernhern nit gesagt, und ist meines erachtens ain

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gleichförmige sach, als graf Wilhelm von Eberstain uf ein zeit, gleichwol ußer unbedacht und mit keinen geferden, herr Hanns Jacoben von Landtow geschriben und im den »ritter und landtvogt« in der übergeschrift ußgelassen; hat im herr Hanns Jacob wider geantwurt, auch, das er desshalb ain

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verdruß, sich gar nit merken lassen, aber im uf den brief geschriben: »Dem wolgebornen herren Wilhalmen grafen zu Gotzhaim etc., meinem lieben herren.« Damit hat er sich auch vermaint wol gerochen haben. Und wiewol graf Christof Friderrich, der gemainlich nur

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der eschenfarb graf wardt genempt, also wider zu der grafschaft kommen, so konte er doch seins überschwenklichen verthons und übelhausens halb die grafschaft, gleich so wenig als vormals, nit behalten. Füegte sich ohne geschicht, als graf Jos Niclas mit seim gemahl im

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marggrafenbadt und, wie oblaut, in dienst königs Francisci von Frankreich sich begeben wolt, das sein vetter, graf Christof Friderich, auch geen Baden kam. Wie sie nun, als dann beschicht, sich mit ainandern ersprachten, hielt graf Christof Friderich seim vetter under anderm für, wie seine sachen

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ain gestalt und das er schulden halb die grafschaft Zoller verkaufen und hingeben müest; waverr er nun sich dero underwinden, welle er im die vor menigclichem zustellen. Solchs fürschlags war graf Jos fro und vergliche sich ains tags mit ime, das alle handlungen sollten gründtlichen

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abgeredt und beschlossen werden. Hierauf schrib er künig Francisco den bevelch uf, ließ sich ohne verzug mit seim vettern in handlung und warden also verglichen, das graf


Empfohlene Zitierweise:
Froben Christoph von Zimmern: Zimmerische Chronik. Band II. Herausgegeben von Karl August Barack. Akademische Verlagsbuchhandlung von J. C. B. Mohr, Freiburg, Tübingen 1881, Seite 422. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Zimmerische_Chronik_2_422.jpg&oldid=- (Version vom 12.4.2018)