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* [1525] Es ist diser grave Alwigk nit allain in seinem alter für ain so weisen und vernünftigen graven geachtet worden, sonder auch er hat sich in seiner jugend in kriegshandlungen ganz großmüetigclich [1526] und dapfer erzaigt.

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Dessen findt man gute anzaigungen in historiis, sonderlichen aber im krieg der zwaien bischoffen von Menz, Eisenburg und Nasow. Do glickt es dem von Nassaw, das seine helfer, das war der herzog Ludwig von Veldenz, grave Alwigk von Sulz, der graf von Honstain, der alt, herr Hanns von

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Emershofen, ritter, und ander, mit drei tausendt stark, uf Simonis und Jude, morgens in aller früe umb sechs uren, die statt Menz erstigen und ainnamen bei der Gewporten[1]. Da ist graf Alwigk der erst uf der maur und in der statt gewest, der sie erstigen het; ist beschehen im jar 1462;

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darum der bischof Adolf von Menz verschriben hat, ime und seinen erben zu ewigen zeiten järlichs zwaihundert guldin gnadgelt zu geben, welchs auch noch also gehalten wurt. * Ad propositum: Uf diser tagsatzung zu Überlingen,

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demnach menigclich bewist, das Zimbern gern verkauft, do bracht man dasselbig mittel uf die ban, das herr Johanns Wernher sein gerechtigkait in der Höre[2] dem bischof sollte zu kaufen geben. Es satzten den ußspruch der bischof und herr Johanns Wernher uf die von Überlingen. Der war also

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lauten, das der bischof herr Johannsen Wernhern umb alle seine zins und gerechtigkaiten, die er biß anhere in der Höre gehapt, sollte bezallen oder verzinsen neunhundert und fünfzig guldin hauptguets, darneben, dieweil solche vogteien in der Hörin manlehen vom haus Österreich, so sollte herr

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Johanns Wernher die freiung der Hörin bei gedachtem haus Österreich ußbringen, und dieselbig bewilligung sollte zu gemainen handen, iedem teil zu seiner gerechtigkait haben zu gebrauchen, erlegt werden. Uf sollichs muest man bewilligung erlangen vom haus Österreich und das die vogteien

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geaignet würden. Her Gotfridt Wernher war ganz gefochten in der sach, damit der kauf für sich gieng und er nit allain der were, der die zimbrischen güeter het verkauft. Derhalben so bott er sein aigen dorf Althain, am Madach gelegen, seinem brueder an, sollichs der regierung zu Insprugk


  1. Gewporten] d. i. Gauporten; über diesen krieg s. Karl Menzel, Diether von Isenburg s. 169 ff. und insbesondere s. 191 ff.
  2. Höre] hs. verhöre.
Empfohlene Zitierweise:
Froben Christoph von Zimmern: Zimmerische Chronik. Band III. Herausgegeben von Karl August Barack. Akademische Verlagsbuchhandlung von J. C. B. Mohr, Freiburg, Tübingen 1881, Seite 17. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Zimmerische_Chronik_3_017.jpg&oldid=- (Version vom 12.4.2018)