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Das beschach da auch, dann in dem, das die baid gebrüeder, graf Johanns Wernher und graf Götfrid Wernher (also schriben sie sich dozumal), sich also saumpten und weiter berathen wolten, do kam ain anders in die sach, dann grave

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Johanns Wernhers son, grave Frobenius Christof, der war bei wenig zeiten darvor zue landt kommen. Der war nun des übelhausens und aller sachen, wie es stande, berichtet; zu dem so het Schellenberg kain ander schwert oder waffen mer, sich zu entschütten und den kauf mit Hülzingen zu

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widertreiben. Darumb warde grave Jörg hierin angesucht. Derselbige[1] sampt seinem gemahl beschriben den jungen herren zu sich geen Engen; also ward Hülzingen halb red gehalten, und demnach solchs laut der pratik, wie ob gehört, der römisch kaiserlichen Majestat, oder doch herr

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Hanns Jacoben von Landow solt werden, do beschwert sich dessen graf Geörg von Lupfen, mit anzaig, das ime und allen Hegewern solcher verkauf zum höchsten nachtailig, auch das Hanns von Schellenberg, mit dem sich graf Hanns Wernher vorhin in ein abred ingelassen, dessen noch

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vil weniger zufriden sein würde. Neben dem do lued Hanns von Schellenberg graf Gergen von Lupfen, auch Frobenium Christoffen zu sich geen Staufen ufs schloß. Darbei waren auch Bilgerin von Reischach der alt und seiner söne zwen. Also erzällt der alt Hanns von Schellenberg, das er sich

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kains wegs versehen, das sich Zimbern mit der kaiserlichen Majestat oder herr Johan Jacoben von Landow eins kaufs halben mit Staufen und Hülzingen ingelassen, dieweil im solliche güeter vorhin in kaufsweis bewilliget weren, welcher bewilligung er im fahl der notturft sich zu behelfen und das

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mit urkunden darzuthuen urpüttig were; zu dem solch verkaufen einer gemainen riterschaft im Hegew zum höchsten würde beschwerlich sein, welche auch, als ob es inen zu trutz und zuwider beschech, das vermerken müesten. Darumb sein begern, so es ie sollte oder müeste verkauft

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werden, das man im das vor andern wellte zusteen lassen, mit weiter ausfierung, hieher nit dienstlich. Dieses alles bracht der jung herr mit gepürlichen umbstenden für sein herr vatter, [649] auch seine baide vatters brüeder. Dardurch warden einstails die herte gemüeter grave Hansen

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Wernhers und grave Gottfriden Wernhers dermaßen erwaicht,


  1. Derselbige] hs. Derselbigen.
Empfohlene Zitierweise:
Froben Christoph von Zimmern: Zimmerische Chronik. Band III. Herausgegeben von Karl August Barack. Akademische Verlagsbuchhandlung von J. C. B. Mohr, Freiburg, Tübingen 1881, Seite 21. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Zimmerische_Chronik_3_021.jpg&oldid=- (Version vom 12.4.2018)