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zerung und anderer noturft versehen und wol belonnen, auch sonst in gnaden nit vergessen. Solliches alles bewilliget ir grave Albrecht, nam ain zeit lang erlauptnus vom künig, mit anzaig, das er ein rais oder fart zum hailigen grab thuen

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wellt, und als er das erlangt, rüst er sich uf die fart. Es gab im die jung künigin reichliche zerung und alle notturft. Er name niemands seines volks mit sich, dann den Marquardten von Altstetten und sonst ain diener, den er auser deutschen landen mit sich gebracht het. Und dieweil ain

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geschrai außgangen, die Rodiser herren hetten etliche haidnische schiff nidergelegt und gefangen, do name ime grave Albrecht gleich für, er möchte, was ime dienstlichen, zu Rodis erfaren. Derhalben fuer er geen Rodis. Do fande er ain vetter, der im ganz wol bekannt und vertrawt,

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namlich graf Hannsen von Pfiert. Dem sagt er allen häling und die ursach seiner ankunft. Do sprach grave Hanns: »Ich waiß wol ain gefangnen jungen Deutschen, der ist in meinem gewalt und will niemands sagen, wer, oder von wannen er sei, und ist zumal ain hipscher junger. Also uf

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bitt graf Albrechten do ritten sie baid uf das castell, da sie den jungen fanden. Den ließ graf Albrecht abmaln. Solch gemeld nam er mit sich hinweg, name darnach in wenig tagen urlaub von seinem vettern, dem grafen von Pfiert, und schiffte widerumb in Portugall. Er zaigte das

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gemelde der jungen künigin. Die kante das zur stuende, entschloß sich darauf, in ainer belde leib und leben zu wagen, damit sie nur zu irem Arbogast kommen mögte; begert darauf an grafen, das er sie haimlich darvon fieren welt, dann sie wist auch groß guet von klainetern und

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anderm mit ir darvon zu pringen. Der graf war urbittig, ir in allem, wo müglich und das er mit ehren thuen könte, zu wilfaren. Im abschiedt gieng er zu dem Marquardten von Altstetten, den er krank mit ime von Rodis het gepracht, zaigt im alle ding an, und wiewol denselbigen [655] das

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ain schwere sach bedauchte, iedoch fand er ain weg, seitmals der künig kurzlichen darvor ein closter allernechst am mehr gebawen und das mit münchen s. Bernhartsorden besetzt, das man ine also kranken darein solt ordnen, die ruhe dester statlicher zu haben; so dann die künigin ie darvon,

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het man in allweg dester besser gelegenhait. Das gefiel dem grafen. Darauf wardt der von Altstetten in das new closter gefüert und im daselbs ain besonders, abgesondrets

Empfohlene Zitierweise:
Froben Christoph von Zimmern: Zimmerische Chronik. Band III. Herausgegeben von Karl August Barack. Akademische Verlagsbuchhandlung von J. C. B. Mohr, Freiburg, Tübingen 1881, Seite 31. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Zimmerische_Chronik_3_031.jpg&oldid=- (Version vom 12.4.2018)