Seite:De Zimmerische Chronik 3 068.jpg

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.

ist ain edle von Lainingen gewesen; mit der hat er gespracht und under andern reden zu ir gesagt von den edelleuten hin und wider, die sich under die grafen und herren mit den heiraten vermischen; und nachdem er solche redt

5

ganz odios mermals wider herfür gebracht, hat er iedoch allweg darzu gesagt: »Aber doch frow, so main ich euch nit,« und ich glaub genzlichen, er hab seiner einfalt genossen, das man ime dester weniger zu unguet hab ufgenommen. Also hab ich auch von den alten gehört, das

10

herr Hanns truchseß von Walpurg der elter, so zu Waldsee gewonet, mermals beiwesendt vil erlicher leut gesagt haben soll, er und seine voreltern haben sich under die graven und herren gemischt, wie der meusdreck under den pfeffer. Aber sovil die schenken von Limpurg belangt, deren

15

geschlecht ist alt und fürnem, sie haben iren anfang und ursprung von den alten herren vom Kolben, wie sie dann sollichs wappen noch füeren. Den namen Limpurg haben sie von dem schloß und der herrschaft Limpurg, ob Schwebischen-Hall gelegen, angenomen und sich darvon genennt

20

und geschriben. Ist ein lange zeit. Etlich fabulieren, sie seien von den herzogen von Franken kommen und nemen iren behelf daher, das sie des herzogtumbs wappen füeren neben den kolben quartiert. Dieweil aber bischof Gotfridt von Würzburg, der umb die jar Christi ...[1] gelept, das

25

fränkische wappen anfahen füeren und sich ain herzogen von Franken geschriben, do hat er das seinem geschlecht auch erlangt. Waher aber die herren vom Kolben anfengclichs herkommen, ist unbewist, iedoch vermutlich, es sei ir geschlecht von den zeiten des königs Arturi von Britannia

30

und der tafelrundt bekannt und in ainem ansehen gewesen. Vor vil jaren hat sich das geschlecht getailt in zwen underschidlich stammen, deren der ain tail die herrschaft Gailndorf inhat, die andern aber besitzen Speckfeldt mit den zugehörigen güetern, so inen von den grafen von Castell durch

35

ain heirat erbsweis soll zugestanden sein.


  1. ...] bischof Gotfridt (IV) von Würzburg, geb. herr von Limpurg, regierte von 1443—1455.
Empfohlene Zitierweise:
Froben Christoph von Zimmern: Zimmerische Chronik. Band III. Herausgegeben von Karl August Barack. Akademische Verlagsbuchhandlung von J. C. B. Mohr, Freiburg, Tübingen 1881, Seite 68. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Zimmerische_Chronik_3_068.jpg&oldid=- (Version vom 12.4.2018)