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der ursach halb, das gleich nach ostern selbigs jars, anno 153[5][1], der krieg anegieng zwischen kaiser Carlen und dem künig von Frankreich, das der merertail adels erfordert wardt irer lehen halb, auch sonst in Frankreich aller truble

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verhanden. Das pracht diesem spil ein grose verhünderung, das sie sovil gelts nit mehr darauß konten ziehen, als sonst beschehen were. Es konten auch die baid freiherren von Zimbern, geprüeder, so lang zu Burges nit verharren, zu dem het sie ir herr vatter ein ganz jar und etliche monat

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zu Burges uf ir vilfeltigs bit und schreiben ohn alles gelt und schreiben sitzen und inen die sporen wol lasen ertriefen. Also sagt der alt herr, er welte nit groß junkern ziehen, müesten sich auch was erleiden; inmasen, da nit etlich Deutsche vom adel das böst hetten gethon, so weren sie

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mit großem spot und schaden bestanden. Zu Straßburg thette graf Wilhelm von Fürstenberg das böst, sampt doctor Hannsen Tuschalin, des hochen stift daselbst canzler und advocat. Die versprachen umb etlich hundert cronen gegen den Hansen und [716] Antonio denen Bermannen,

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gebrüedern, damit die selbigen uf das allerfürderlichest denen jungen herren gelt in Frankreich, sonderlich aber geen Paris machten. Also wardt ußerhalb zuthuon Zimbern getrewlich gehandlt. Der allmechtig verleihe inen allen noch in jener welt den lone!

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* [1404] Darum, dieweil kain oder doch wenig gelt do war, do mögt auch kain luxus oder überfluß bei inen stat haben, und geriet gleichwol, dann sie mußten iren studiis obligen. Jerg Will von der Scherr, war ain rechter lebgesell, der pflag von den studenten gemainlichen zu sagen,

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was aim jungen studenten beschert wer, nemlich vier ding, die schloß er ein in ain reimen oder spruch:

»Wann ain student wurt geporn,
So werden im vier baurn ußerkorn,
Ein baur, der in nert,
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Der ander, der im den markt kert,
Der drit, so für in in dhell fert,
Und der viert, der im ain schöns weib beschert.« *

Damit aber das sich die gebrüeder dester mehr dem Deutschlandt, auch so brief oder gelt user Deutschlandt[2]

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verhanden, nehereten, namen sie sampt irem preceptore mit


  1. 153[5] hs. 153..
  2. Deutschlandt] hs. Deuschlandt.
Empfohlene Zitierweise:
Froben Christoph von Zimmern: Zimmerische Chronik. Band III. Herausgegeben von Karl August Barack. Akademische Verlagsbuchhandlung von J. C. B. Mohr, Freiburg, Tübingen 1881, Seite 152. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Zimmerische_Chronik_3_152.jpg&oldid=- (Version vom 12.4.2018)