Seite:De Zimmerische Chronik 3 216.jpg

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ligen lassen und war im nirgents gerecht, sprechendt: »Ach, wann will es dann ain ort haben mit den newen graffen?« Do waren aber under der compania, die vermainten, die von Emps weren ires herkommens halb vil elter grafen,

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dann der ander, wie dann die warhait ist; aber man muß die unverstendigen und neidigen leut, die allain uf ire fumosas imagines bochen und tringen et de virtute nit den wenigsten staffel erraicht, bei irem höchsten unverstand und befürderung zu irem entlichen verderben bleiben lassen,

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auch zu zeiten darzu getrewlichen helfen. Wo ist aber heher oder mer adels zu suchen, dann do man sich demselbigen am gleichförmigsten thut halten und erweisen? * Und damit ich widerumb uf die zimbrischen sachen mich lende, so ist zu wissen, wiewol weilunt diser dreier

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herren geprüeder herr vatter das wappen Wildenstain zu dem zimbrischen erstlichs gefüert, wie dann hieoben lengest davon meldung beschehen, so habens doch diese drei herren etliche vil jar underlasen, aber zu dieser zeit haben sie dessen sich widerumb von newem verglichen, die vier lewen

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quartirt zu fieren, so doch in deutscher nation nichs schedlichers sich hat künden begeben, dann das die quartirten wappen ufgestanden; dann was für ain grose menig der geschlechter hievor gewest, das mag allain user dem abgenomen werden, das zu zeiten kaiser Hainrichs des fünften

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dreißig tausendt gerüster pferdt user deutscher nation mit ime uf die crönung geen Rom sein gezogen, ohne die hilf, die dem kaiser von andern landen zu ehren sein mitgeschickt worden. Wie aber ein so grose menig der geschlechter zu grundt gangen, do haben die quartirten wappen

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ein anfang genommen, das doch vor alten zeiten gar nit gebreuchlich, sonder zum höchsten ist verachtet worden, derhalben grafe Froben Christof dozumal zum oftermal gesagt, es sei in deutschen landen kein glück nie gewesen, seitmals die quartierten wappen uferstanden, insonderhait

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aber, seitmals das wappen ie hab sollen quartiert sein, so were doch zuversichtlich glücklicher gewesen, die lewen hetten ainandern nachgesehen, dann das sie also wider einandern kratzen und krimmen. Derhalben uf ain zeit ain höflich man gesagt, die alten herren haben bedeutlichen

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diese quartirung bedacht und ire aigne handlungen artlicher nit künden an tag geben, dann ire wappen ire aigne zwitracht fürzumaln, das die lewen also wider ainandern, der-


Empfohlene Zitierweise:
Froben Christoph von Zimmern: Zimmerische Chronik. Band III. Herausgegeben von Karl August Barack. Akademische Verlagsbuchhandlung von J. C. B. Mohr, Freiburg, Tübingen 1881, Seite 216. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Zimmerische_Chronik_3_216.jpg&oldid=- (Version vom 12.4.2018)