Seite:De Zimmerische Chronik 3 288.jpg

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straßen, unbewart irer ehren, uf ine halten lassen, uf mainung, als ob sie gegen ime, zu gleich wie seinem vatter beschehen, handlen und ine zur gefengknus zu bringen sich understanden, dernhalb er domals nirgends in dem seinen

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sicher het sein oder wandlen kinden; wer desshalben in grosen uncosten gefallen, der im noch [789] nie widerlegt oder vergolten worden; zue dem het er uf etlichen tagsatzungen in der Aidgnoschaft seine anwält gehapt, die er alda mit großem kosten underhalten und verlegt, der

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hoffnung, da die von Rotweil was zu ime hetten zu sprechen gehapt, sie würdens selbiger zeiten gethon und ine nit also lüstiger und gefärlicher weis haben ufgezogen und in ein vergebenlichen costen gefürt. Dieses sein ungefärlichen seine ursachen gewest wider Rotweil, als er gegen chur- und

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fürsten, auch sonst menigclichem fürgeben. Darauf hat er sich hin und wider bei seinen herren und freunden und insonderhait bei denen vom adel, da er seinen underschlauf und enthalt gehapt, beworben, auch damit denen von Rotweil ein vecht zugeschriben; geschach umb aller hailigen tag im

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jar 1539. Bei dieser sach ist denen von Rotweil nit gehewr gewest, dann inen wol bewist, das sie allenthalben verhasst waren und sich niemands, dann der Aidgnossen, hetten zu getrösten, deren sie auch stettigs in großen sorgen steen musten und irer sachen, so in der stat, so uf dem landt,

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in gueter achtung haben. Wie nun die vecht also zugeschriben, hat sich graf Götfridt Wernher von Zimbern, noch kainer des stammens und nammens sich ainiges unwillens oder feindtschaft zu ime versehen; dann als grave Gotfridt Wernher etliche monat davor uf herr Jacoben truchseßen

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von Walpurg haimfierung zur Scheer gewest, hat im bemelter Christof von Landenberg im abschidt höchlichen bedankt, das er sich ainer burgschaft für sein vatter gegen Rotweil, wie oblaut, hab erbotten, darneben sich offenlich vernemmen lassen, das er solchs mit leib und guet, da sich

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die gelegenhait zutrag, begere zu verdienen, und die warhait zu sagen, so hat der Landenberg gar kain ursach wider Zimbern gehapt, het auch tätlichs wider Zimbern nit fürgenommen, wo er nit insonderhait darzu verhetzt worden; dann wie man gründtlich waist, hat es ine hernach über

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alle maßen[1] gerowen, ist im auch von vil orten here hoch


  1. maßen] hs. machen.
Empfohlene Zitierweise:
Froben Christoph von Zimmern: Zimmerische Chronik. Band III. Herausgegeben von Karl August Barack. Akademische Verlagsbuchhandlung von J. C. B. Mohr, Freiburg, Tübingen 1881, Seite 288. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Zimmerische_Chronik_3_288.jpg&oldid=- (Version vom 12.4.2018)