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lische burgkrechtsverwandten, so welle er mit inen handlen, wie mit denen von Beffendorf. Auch sein denen von Oberndorf[1] sonst mehr warnungen zukommen von andern orten here. Derhalben begerten sie hilf und rath bei irem herren,

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graf Gotfrid Wernhern, und dann bei der stat Rotweil, aber sie erlangten nichs anders, dann sie sollten sich behelfen, wes sie mechten. Über das alles schrib bemelter Christof von Landenberg weiter denen von Oberndorf und begert ains abtrags seines erlittnen costens, sovil inen zu irem tail

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gepürt, auch sollten sie ime zwen vom adel fürschlagen, vor denen wolt er mit inen fürkommen und handlen, wo nit, müest er fürnemen, das er ungern thue. Hierauf wardt im wenig zu antwort, sonder das alles ist dermaßen ansteen bliben biß in hewmonad obernampts jars 1540. Do bewarb

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er sich mit etlichen zu ross und zu fueß; die het er in ainem dorf, Kernbach, uf dem Kraichgew und zu Sternenfels und nachendt darbei gesamlet. Mit denen zog er zwischen Weil der stat und aim hoff, Ehingen genannt, das sie ir nachtleger in dreien dörfern, Ötlingen, Dachteln und

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Teuferingen genommen, von dannen nach Hochdorf, ist ein fleck Nagolter vogtei. Daselbst traf er ain rotweilischen hofgerichtspotten an; den fieng er, ließ ine in das nechst weldlin füeren und an ain paum binden. Von dannen brach er mit den reutern in der nacht uf, das er morgens umb

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siben oder acht uhrn für Hochmessingen kam. Nun waren aber die pauren daselbst stark uf der wacht, die hetten sich zu der wehr gericht, und als die reuter herzu ruckten, da schußen sie under dieselbigen, das deren drei sampt den pferdten uf der walstatt bliben. Im selbigen trippel, sagt

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man, sei der alt Hanns von Landenberg auch umbkommen und erschossen worden, gleichwol man das gründtlichen nit waist, oder auch von wem ime das begegnet, aber man vermuetet, es seie ime user sonderm unfahl von seinen aignen reutern beschehen. Im sei aber, wie im well, so

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soll er doch vor Hochmessingen umbkommen und sampt dem ross von den seinen, das niemands gründtlich waist, wahin, darvon gebracht sein worden. Und ich glaub, das sollichs die gröst ursach gewest, das sie gleich darauf bemelt dorf Hochmessingen verbrennt haben, dermasen das

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von dreißig herdtstätten [792] über zwo nit verbleiben.


  1. Oberndorf] s. Köhler, Oberndorf s. 160.
Empfohlene Zitierweise:
Froben Christoph von Zimmern: Zimmerische Chronik. Band III. Herausgegeben von Karl August Barack. Akademische Verlagsbuchhandlung von J. C. B. Mohr, Freiburg, Tübingen 1881, Seite 291. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Zimmerische_Chronik_3_291.jpg&oldid=- (Version vom 12.4.2018)