Seite:De Zimmerische Chronik 3 295.jpg

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und werlichen heusern het. Iedoch kam im hernach dieser meuskorb wol zu statten im schmalkaldischen und auch im fürstenkrieg, do er sein böste haab, die er het von mobilien, dohin flöhenet, zu gleich wie andere auch.

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Der graf het ain küefer zu Wildenstain, hieß Veit Burkhart, war ain Mösskircher, der wolt ime die vaß nit pinden seins gefallens, auch konte er ine im schloß nit hören pinden. Wie er in aber darumb rechtfertiget, sprücht er: »Ich main, du bindest die vaß mit ainem fuchsschwanz.« 

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So ersicht er aber seiner knecht ein, der auch in der besatzung lag, hieß Simon Eberlin, der trueg ain klaghuet uf und ain schwarzen mantel; fragt in aber der graff, wen er clagte, und als derselbig erschrocken nit gleich antwurt gibt, sprücht ain anderer spaivogel neben ime, hieß Melchior

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Ziegler: »Gnediger herr, den mantel tregt er, von wegen das ime sein muetter die tag gestorben, aber den claghuet tregt er traurendt, das ime der vatter nit auch sterben will,« das war der alt Eberlin von Schnerkingen, der reich paur und kornkeufler daselbs.

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Nach dem herpst do hat sich Christof von Landenberg abermals und mit ainer größern[1] anzal zu ross und zu fueß, dann hievor, beworben, dann er ob tausendt pferdten und bei fünfzehen hundert oder mehr fueßvolks haben mocht. Wiewol das fueßvolk gar übel gerüst, darzu fort mal an

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ordre, noch so wolt er aber ainest sein hail an den Rotweilern versuchen und hernach die sach dem glück bevelchen; darumb zog er mit dem haufen hinauf nach Rotweil. Seitmals aber die von Rotweil ire kuntschaften hin und wider, do warden sie des ufwiglens, zureitens und laufs von

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knechten zeitlich gewar, derhalben manten sie die fürnempsten irer paursleut und was uf dem landt zu der wehr dienstlich, in die stat, hetten auch sonst . . . fendlin ufgericht; mit denen hofften sie die statt vorm Landenberger zu erhalten, wie auch beschach. Landenberg legeret sich

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mit seinen raisigen und fueßvolk in baide zimbrische dörfer geen Seedorf und geen Waltmessingen, auch in etliche umbligende rotweilische dörfer, darauß raupt er von mertails rotweilischen dörfern und war nichs sicher, sonderlichen aber ließ er vischen den weir zu Winzlaw und muest

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menigclichen genug haben, unverhündert aller von Rotweil, die


  1. größern] hs. großen.
Empfohlene Zitierweise:
Froben Christoph von Zimmern: Zimmerische Chronik. Band III. Herausgegeben von Karl August Barack. Akademische Verlagsbuchhandlung von J. C. B. Mohr, Freiburg, Tübingen 1881, Seite 295. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Zimmerische_Chronik_3_295.jpg&oldid=- (Version vom 12.4.2018)