Seite:De Zimmerische Chronik 3 328.jpg

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het es ain andere mainung; dann er besorgt, es würde ain pratik wider ine gemacht oder das durch underhandlung der freundtschaft dem jungen herren ein grösere compotenz und underhaltung megte geschepft werden; dann ime alle

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sachen domals argwenig, schafft, das es keiner under den agnaten mit ime het. Wie das zimbrisch geschlecht domals ain ansehen, das mag ain ieder verstendiger wol erachten. Es warde von etlichen missgönnern fürgeben, als ob der jung herr was gehandelt, das er entreiten müesen, andere

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aber vermainten, es were alles durch den alten herren, grave Johann Wernhern, angericht und also fürgeben worden, der ursach, damit er den jungen herren, seinen sone, bei der freundtschaft in ein unwillen und missgunst bringen megte. Dieweil sich aber der jung herr zu verantwurten

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erbotte, auch umb weitere järliche underhaltung anhielte, do kam die sach für grave Gotfriden Wernhern und sein dochterman, grave Josen Niclasen von Zollern. Die vertruegens, gleichwol es alles ain gefüetterter vertrag war, der nit lang weren kunt. Es ließ sich der alt herr in aller

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verhöre vernemmen, seine söne welten nur vil verthon, do wer kein sparen; nun würde er aber seine alte hosen nit abziehen und die seinen sönen anlegen. Iedoch ward es nach langem gericht. Und begab sich eben umb solliche zeit ein

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gleichförmiger missverstandt zwischen herr Wilhelm truchseßen von Walpurg dem eltern und herr Wilhelmen dem jüngern, seinem sone, von wegen das derselbig alt herr auch vermainen wolt, sein sone het an des römischen königs Ferdinandi hove zu vil verthon und wer zu vil reuchlich gewest.

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Dieselbig sach wardt durch underhandlung grave Johan Wernhers verricht und vertragen. Es erpot sich grave Johann Wernher, dem jüngern herr Wilhelm ein namhafte somma gelts zuezusetzen, welches er gewisslich seinen aignen sönen, und da es gleich die euserst noturft erforderet,

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versagt het. Ich habs selbs von herr Wilhelm dem jüngern gehört, das ers hoch rümet und sich gegen den jungen herren desshalben vil erpotte. Als sich solliche sachen, wie gehört, in Augusto und anfang Septembris verliefen, do riß der sterbendt mit

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gewalt ein, gar nahe in allem Schwabenlandt, insonderhait aber zu Mösskirch, Stockach, im Hegow, am Necker, Schwarzwaldt und an der Tonaw, do gieng es an ain kurz


Empfohlene Zitierweise:
Froben Christoph von Zimmern: Zimmerische Chronik. Band III. Herausgegeben von Karl August Barack. Akademische Verlagsbuchhandlung von J. C. B. Mohr, Freiburg, Tübingen 1881, Seite 328. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Zimmerische_Chronik_3_328.jpg&oldid=- (Version vom 12.4.2018)