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nacht beschehen. Es ist ross und man allerdings zerschmettert. Man hat des andern tags wunder gesehen, wie er das arm ross genött hat, hinab zu springen, es hat nie hinab wellen. Also geschahe bei dreien jaren ungefärlich, nemlich

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1562, nit ferr vom Hailigenberg bei dem clösterle, der Eck genannt. Es het graff Jocham von Fürstenberg ein diener bei sich, hieß Veit Zinsmair, het hievor under ... ain hauptmanschaft versehen, ein erlicher, redlicher kerle. Aber er war in iezermeltem jar uf ein zeit ganz spat vom

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Hailigenberg geritten und in der bezechten, vollen weis nachts an den hochen felsen bei der Egk do nöte er auch sein ross, das es mit ime hinab mueste. Das guet ross fiel zu todt, er aber (gleichwol, ob er uf den wein gefallen, wie man sprücht, oder nit, ist nit bewisst) ist domals lebendig

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und für todt ligen bliben. Wiewol er aber widerumb zum Hailigenberg gepracht und vil arzneien an ime versucht worden, so hat ers doch nit lang getriben, sonder ist in ainer kürze hernach gestorben.

Wie grave Gotfriden Christoffen von Zimbern ein große
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geferde in der Ill zu Erstain begegnet, darvon er glücklichen erlediget, und von andern sachen, den alten Reingraven betrefendt.

Kurzlich hievornen ist gehört worden, welchergestalt graf Gotfridt Christof von Zimbern sein herr vatter uf seins

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brueders hochzeit zu Eberstain gebetten, ime zu dem gaistlichen stand zu verhelfen. Das ist nun beschehen und ist im ein domherrenprebenda uf dem hochen stift zu Straßburg erlangt worden; Sein brueder, grave Froben Christof, ist kurzlichem nach der hochzeit zu Eberstain user bevelch

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grave Johann Wernhers geen Straßburg kommen und vor eim versamleten domcapitel seim brueder, graf Gotfriden Christoffen, umb deren vacierenden canonicata eins persönlichen gebetten, wie dann der prauch ist. Also, nachdem er abgedretten und darnach wider hinein erfordert, do ist

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er seines pits geweret worden, und in wenig tagen darnach hat er posess genommen und die statuta, wie gepreuchlich, bezalt. Es sein der zeit hernach benente [908] domherren zu Straßburg gewesen, und haben drei canonicata vaciert: Herzog Hainrich von Bayrn, pfalzgraf, domprobst, grave


Empfohlene Zitierweise:
Froben Christoph von Zimmern: Zimmerische Chronik. Band III. Herausgegeben von Karl August Barack. Akademische Verlagsbuchhandlung von J. C. B. Mohr, Freiburg, Tübingen 1881, Seite 479. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Zimmerische_Chronik_3_479.jpg&oldid=- (Version vom 12.4.2018)