Seite:De Zimmerische Chronik 3 615.jpg

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und gebrechen dise zwen protectores zu Buchow gefunden, so durch hinlesigkait der alten eingerissen, das erfordert wol ein aigen buch. An disem allem ist noch kein benüegen gewesen. Als grave Friderrich von Fürstenberg anno 1559

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mit todt abgangen, der dann mit grave Haugen von Montfort die graven- und herrentag hat ußgeschriben, do wardt an graf Friderrichs stat graf Froben Christof erwellet. Aber er nams nit an, schluegs schier mit unwillen ab. Derhalben kam es nachgends an graf Carln von Zollern; der hat

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hernach sampt graf Haugen von Montfort das ampt versehen und die tagsatzungen helfen ußschreiben. Hiemit ist es darzu kommen, das graf Froben Christof hernach wenig tag mehr persönnlichen ersucht, sonder daheim bliben und hat seine sachen mit gesandten ußgericht.

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Wie grave Johann Wernher von Zimbern ain sorgclichen zufall bekommen, dessen er gstorben, und was sich sonst nach seinem absterben weiter zwischen seinen verlassnen sönen und anderm begeben.

Als graf Johanns Wernher uf sein alter kommen, hat

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in das grieß und der stain in der blater heftig bekömmert. Er hat vil rats bei den arzeten, auch bei den erfarnesten in unser landtsart gehapt, die im gleichwol allerhandt leiberung und ufenthalt geben, wie user iren consiliis, so mertails noch verhanden, zu vernemmen. Aber von seiner jugent an ist

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er ain gesunder herr gewest und der nimmer sonst krank worden, macht die groß ibung, die er teglichs mit [992] reiten und webern gehapt. In anno 1516 ist er zu Mösskirch am fieber etlich zeit krank gelegen, und doctor Jörg Han von Überlingen sein arzet gewest. Aber sein

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überstarke complexion hat im mer, dann der arzet, hindurch geholfen; dann da ime der doctor schon was arzneien zugericht, hat er doch den verwent, die eingenommen haben, unangesehen das ers vorhin zum fenster hinauß geworfen; ist im also gerathen, das es doch iren manichem gröblichen

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mechte oder würde gefelt haben. Sonst hat er sein lebenlang kein krankheit oder leger nie überkomen. Das in aber der stain und das grieß also in seinem alter geplagt, ist merertails sein unordenlich und vil essen, insonderhait das fischwerk schuldig gewest. Gleichwol er die visch nit so


Empfohlene Zitierweise:
Froben Christoph von Zimmern: Zimmerische Chronik. Band III. Herausgegeben von Karl August Barack. Akademische Verlagsbuchhandlung von J. C. B. Mohr, Freiburg, Tübingen 1881, Seite 615. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Zimmerische_Chronik_3_615.jpg&oldid=- (Version vom 12.4.2018)