Seite:De Zimmerische Chronik 4 015.jpg

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nit einlasen und kant die leut, mit denen er zu handlen; vermaint ie, an der darlegung des costens würde er nit vergessen, aber so man die ußbeut solte einnemen, würde oder megte es ein partitionem[1] leoninam geben. Derhalben muest

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sich der grave von Zollern der sach allain underwinden, und demnach er auch sonst in ander seinen handlungen vilmals pflag mit einem guldinen netz zu fischen, so spart er alhie auch kainen costen und ließ darauf geen, was darauf gehört; understande sich auch, grave Albrechts von

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Hennenbergs testament mit recht uncreftig zu machen. Das konten die graven von Stolburg nit erleiden; darzu halfen auch die graven von Hennenberg zue Schleusingen. So het grave Wilhelm von Hennenberg gleich nach absterben grave Albrechts von Hennenbergs, seines vettern, in Julio das schloß

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und ampt Hallenberg mit allen seinen dörfern, zugehörden und gerechtigkaiten, auch den zugehörigen wilpennen eingezogen und mit gewalt eingenommen. Was nun in dem allem fürgeloffen und wie hierinen rath gehapt und zu allen theilen sei gehandlt, das ist von unnötten alhie zu erzellen,

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sonder gehört in die acta, die noch bei der zimbrischen canzlei zu finden. Es ist aber doch zu letst dahin komen, das durch underhandlung graf Wilhelms von Eberstains, auch grave Michels von Werthaim, baide graven, Stolburg und Zollern, in ein güetligkait bewilliget. Die ist uf Michaelis

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zu Speir im 1550 jar fürgenomen worden. Es sein von baiden partheien grave Wilhelm von Eberstain als ein fründt, so dann Christof Landtschadt von Stainach und Philips von Sternenfels, amptman zu Durlach, würtenbergische und badensche räth, güetlich darunder zue handlen erbotten

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worden. Dise haben baide theil nach langer und vil gehapter mühe allerdings verglichen, namlich das die graven von Stolburg grave Josen und seinem gemahl für alle ansprachen sollen geben 11000 gulden münz, dargegen das ufgericht testament in creften bleiben. An solcher somma sollen die

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4000 gulden in eines jars frist bezalt werden, wie dann auch hernach zu Frankfurt in dem Arnsperger hof beschehen; die übrigen 7000 gulden sollen erst, soverr die graven von Stolburg ire angefengte rechtshendel und anforderungen wider die graven von Hennenberg und Mansfelden rechtlichen

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erhalten, bezalt werden und nit ehe. In solchem kain thail


  1. partitionem] hs. paritionem.
Empfohlene Zitierweise:
Froben Christoph von Zimmern: Zimmerische Chronik. Band IV. Herausgegeben von Karl August Barack. Akademische Verlagsbuchhandlung von J. C. B. Mohr, Freiburg, Tübingen 1882, Seite 15. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Zimmerische_Chronik_4_015.jpg&oldid=- (Version vom 12.4.2018)