Seite:De Zimmerische Chronik 4 026.jpg

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haben sie, die baid domherren, irer ansprach, so sie zu selbiger zeit, das der fahl beschehe, an irem müeterlichen erb, als heuratguet und morgengab, auch verzigen und begeben. Anderer farnus halb, die sie noch, wo die nit

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vermacht, durch erbfall anfallen megten, beschach kain abrede dozumal, sonder daselb solte bleiben ansteen, biß sich ein fahl begebe, alsdann eim ieden sein ansprach vorbehalten sein. Dieses sein ungefärlich die fürnembsten puncten des vertrags gewest. Die haben die drei herren gebrüeder

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ainandern mit mundt und mit handt zu halten und zu laisten versprochen und zugesagt, auch also allerdings angenommen. Damit aber alles grüblen und gesuch zu allen tailn vermitten, do schrib der herr cammerrichter die abred mit aigner handt. Dieselb ward von den gebrüedern mit handen underschriben.

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Es wardt gleichwol abgeredt, das der vertrag in monatsfrist solte ingrossiert und zu allen thailn besiglet werden. Aber es verzohe sich noch lang, dann es die tomherren übel gerowen, das sie sich in disen vertrag eingelasen, verhofften ie, da sie irs alten vetterns, graf Gotfridt Wernhers, todt

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erlepten, welten sie sich ohne statliche leibgeding nit haben lasen von selbiger erbschaft abthädingen. Dess wardt inen aber durch disen vertrag underkommen; dann so das nit beschehen, wer es mit dem stammen und nammen Zimbern ergangen, wie es iren herr vatter bei lebzeiten begert, der

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auch, sovil meglich, alle fürnemmen dahin gericht, das nach seinem absterben nit vil vorhanden und sonderlichen, das dem weltlichen sone, dem er user ursachen, in vorgenden capiteln gehört, vorder abgünstig war, vil entzogen würde, dann sonst het er seine söne bei lebzeiten mit böster

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gelegenhait und gueten willen künden vergleichen. Als aber ein sollicher schuldenlast vorhanden, gaben [1017] die baid geprüeder, der domdechant und der cammerer zu Straßburg, irem brueder, graf Froben Christof, alle macht, den thail des dorfs Hülzingen sampt dem drittail Staufen,

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seitmals das ain gelegen guet, zum höchsten zu verkaufen. Also kam Gebhart von Schellenberg ins spill, der wolt 12000 gulden darumb geben; so wolts der graf neher nit, dann umb 16000 gulden lasen, darumb wardt dozumal nichs darauß. Und als sich der graf ein wenig ußer den schulden

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bracht, do wolt er Gebharten das dorf nit mer umb das gelt widerfaren lasen. Gerow es den von Schellenberg nit wenig, das er den kauf darvor nit angenommen; darum grif


Empfohlene Zitierweise:
Froben Christoph von Zimmern: Zimmerische Chronik. Band IV. Herausgegeben von Karl August Barack. Akademische Verlagsbuchhandlung von J. C. B. Mohr, Freiburg, Tübingen 1882, Seite 26. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Zimmerische_Chronik_4_026.jpg&oldid=- (Version vom 12.4.2018)