Froben Christoph von Zimmern: Zimmerische Chronik. Band IV. Herausgegeben von Karl August Barack. | |
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Und kompt doch nimmer uß armut.
[1135] Darumb sollt du merken und verstohn:
Nit stätts solls nach deim willen gohn!
Der soll erschrocken und trurig sein,
Dann es ist ain zaichen dort großer pein.
Welcher aber zu himel ist geborn,
Darumb bis willig und berait!
Leb in geduldt hie uf erden!
Dir kan und mag nit mer werden,
Nit weiter wurt gon dein gebott.
Hast nit guts verwürkt und geben durch Gott
Und dich damit gesumbt in deim leben,
Dann stellen nach zeitlichem gut und eer,
Und so wir das selb erwerben,
Legen wir uns nider und sterben.
Zu Gott setzest on argen list.
Und so dir etwas geschehen ist,
Das niemands widerbringen mag,
Darumb wir haben großen unmut,
Und im darum größlich [zu][1] danken wer,
Das fünden wir in der hailigen leer.
Und das also behalten in deinem mut:
Dann magstu überkommen eer und gut
Und zu letst besitzen das ewig leben,
Das welle Gott uns allen geben!
[1136] Neben disem gaistlichen, moralisierten spruch hat diser graff auch in seiner jugendt ain weltlichen, kurzwilligen spruch gemacht. Derselbig ist des nachfolgenden inhalts und facht also an:
Eins mals in ainem sommer
Haimlich an ainem ende,
Ich sach niemand, dann für[2] wende,
Froben Christoph von Zimmern: Zimmerische Chronik. Band IV. Herausgegeben von Karl August Barack. Akademische Verlagsbuchhandlung von J. C. B. Mohr, Freiburg, Tübingen 1882, Seite 215. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Zimmerische_Chronik_4_215.jpg&oldid=- (Version vom 26.8.2021)