Froben Christoph von Zimmern: Zimmerische Chronik. Band IV. Herausgegeben von Karl August Barack. | |
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Wann ich schon ain ganz jar seß,
So wer es gleich, wie vor.
Ich hoff nimmer uf die spor,
Das liept aim andern auch,
Sie war mein buol und ich ir gauch,
Als ich zwar noch bin.
Und wer ich im seckel noch so wundt
Iedoch so wellt ichs wagen
Und nit weiter fragen,
Do was ich lieb und wert;
Seit hat sichs alls verkerrt.
Also soll man die affen suchen,
Dem kent nit wol misslingen.
Ich main, und kent ich singen
Als die lieben nachtegallen,
Allererst ist mein mut enzwai,
Darauf ich all mein hoffnung setz;
Und wann ich ain ganzen tag schwetz,
Das ich sollichs nit kan verston,
Seit man mich lasst ufm wohn,
Darneben mich am bain nagen?
In ain tiefes thal, es hülf mich nit;
Ihe lenger ich schrai und pitt
Ihe beser mein sach wirt.
Ain anderer han der wonnt im haus,
Der hat die eltern brief[3];
Dess laß ich manchen seufzen tief.
- ↑ barfuß] s. Hermann von Sachsenheim, Mörin bl. XIVa, sp. 2, und Eiselein a. a. o. s. 205.
- ↑ geriet] vgl. Hätzlerin I, 98, 27-28.
- ↑ die eltern brief] s. Graf und Dietherr, Rechtssprichwörter s. 115, nr. 283.
- ↑ spott zum schaden han] über dieses sprichwort und dessen variationen s. Eiselein a. a. o. s. 542.
Froben Christoph von Zimmern: Zimmerische Chronik. Band IV. Herausgegeben von Karl August Barack. Akademische Verlagsbuchhandlung von J. C. B. Mohr, Freiburg, Tübingen 1882, Seite 231. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Zimmerische_Chronik_4_231.jpg&oldid=- (Version vom 12.4.2018)