Froben Christoph von Zimmern: Zimmerische Chronik. Band IV. Herausgegeben von Karl August Barack. | |
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Zus closters würt, als ich bedeut,
Und sprechend, sie sind eelich leit.
Der herberg sie und niemandts mer.
Ich sprach: »Das ist ain frembd geschicht,
Dess gleichen ich nie hab gehort.
Ich pitt dich[1], portner, weis mich fort,
Und sprach: »Hie sollt du beleiben ston!
Wann dise mess ist ganz gethon
Und iederman zum essen tritt,
Die mess man angefangen hat;
Der hörte ich aigentlichen zu.
Mein herz wollt doch nit haben ruw;
Uf baiden thailen wievil ir wern.
Die sahe ich ston in grosen ern,
Zur rechten hand achtzehen man
Ir iedlich hat ain büechelein,
[1150] Darauß sie sprachend ir gebett.
Als man die mess und non[2] gethet
Und trattend in das revendar;
Da warn die tisch geziert gar
Mit allem, das man haben sollt;
Ir apt der satzt sich oben an
Und darnach zwai und aber zwai.
Von cost so trug man mancherlai,
Als ob es wärendt fürstenkindt.
Man satzt mich auch zu dem gesind;
Daran hett ich ain gut genug.
Doch will ich iezund lassen stan.
Ich nam gleichwol der schanzen acht.
Nun hert, wie es sich fürter macht!
Froben Christoph von Zimmern: Zimmerische Chronik. Band IV. Herausgegeben von Karl August Barack. Akademische Verlagsbuchhandlung von J. C. B. Mohr, Freiburg, Tübingen 1882, Seite 242. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Zimmerische_Chronik_4_242.jpg&oldid=- (Version vom 12.4.2018)