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Es warden ob den zwaihundert trachten, one die confecten und früchten, denselbigen imbis ufgetragen. Nach dem imbis, als die gest widerumb wolten abschaiden und nach S. Thomas verraisen, do vereret er ein ieden under den

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hochdeutschen graffen mit ainem fürbündigen schenen hund; dem ainen ward ain englischer hund, dem ein schenes windspill, dem ein wasserhund, dem andern ein jaghund. Es ward graff Fröbein Cristof zu seinem teil ein schener, großer jaghund von einer besondern guten art, den er wellt in

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Schwaben lassen füren. Aber graf Johan Günther von Schwarzenburg der warde der sachen gewar, derhalben er so hoch und embsig umb solchen hund anhielte[1] und bate, das im der graff den nit wol versagen kund, gleichwol er den von wegen seiner wunderschene ganz ungern von sich

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gab. Es kamen die drei graffen, Eberstain, Hanow und Zimber, ehe und zuvor graf Wilhelm von Eberstain widerum ußer Sant Tomas gen Brüssel kam, zu Antdorf widerum zusamen, do letzten sie sich mit einandern; dann graf! Bernhart fure uf eim hutigewagen nach Cöllen, so raist graff

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Phillips von Hanow in Holland und Selant, das wolt er ihe besehen, gleichwol im das von vilen verstendigen und erfarnen war abgeschlagen und widerraten worden. Was gefahr er uf sollicher rais uf dem wasser überstanden, das er und seine mitgeferten sich oftermals des lebens verwegen,

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das ist nichts seltzams denen, so die sehe brauchen. Grave Frobein Cristof der raiste den nechsten von Antdorf[2] widerumb gen Brüssel. Do fande er seinen schweher, auch seinen schwager, graff Phillipsen, waren hiezwüschen von Sant Tomas alda ankommen. Also verharret er wenig dag

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alda, und seitmals graff Wilhelm noch was am hoff, sachen halb, davon hieoben gemeldet worden, zu verrichten, do name graff Frobein Cristof von den herrn urlaub und rit den nechsten uf Cöln. Es war gleich wol sein mainung, wover er angeneme und bekannte mitgeferten in Engelant,

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sollich königreich auch zu besichtigen. Aber es ward im widerraden. Zu dem kaiser Carlen sein son, könig Phillipsen, mit großer behendigkait hievor het ußer Engelant gepracht, und war der unwill nit allerdings noch erloschen. Darum ward nichts ußer der rais, sonder zochen den nechsten

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der heimad nach, und seitmals im hinabreisen ser war geilet,


  1. anhielte] hs anhielten.
  2. Antdorf] hs. Autdorf.
Empfohlene Zitierweise:
Froben Christoph von Zimmern: Zimmerische Chronik. Band IV. Herausgegeben von Karl August Barack. Akademische Verlagsbuchhandlung von J. C. B. Mohr, Freiburg, Tübingen 1882, Seite 296. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Zimmerische_Chronik_4_296.jpg&oldid=- (Version vom 12.4.2018)