sich in Tabackswolken und stellte seine Betrachtungen an: Einfälle haben die Frauen .… Einfälle .… de l'autre monde! auf dergleichen kommt ein Mann gar nicht. Wer hat sich je so etwas ausgedacht: den Mann nur unter der Bedingung zu beglücken daß die Frau glücklich sei. Aber ich weiß was das bedeutet, Circe! dadurch willst du dich mit deinem Gewissen abfinden, willst zum lieben Herrgott sagen: Ach lieber Herrgott, ich habe nichts oder wenig verschuldet! die Frau fühlt sich glücklich .… also kann ich sie nicht gekränkt haben! den Mann habe ich ermahnt zu aller Liebe für sie! – Ja, meine Circe, das sind deine kleinen scheinheiligen Gesinnungen. Auch die Welt soll dir keine Vorwürfe machen dürfen. Gut gut! Ich kenne das Alles! .… Es giebt doch im Grunde nichts Widerwärtigeres, als diese heuchlerische Erbärmlichkeit des Weibes! – Aber was hilft es uns daß wir zu dieser Ueberzeugung gelangen! Circe bleibt Circe!“
Am Nachmittag wollte er zu Cornelien. In ihrem Zimmer, neben der Thür ihres Schlafzimmers, saß ihre Kammerfrau, stand auf als er sich näherte, und sagte:
„Gnädige Gräfin wünschen allein zu bleiben.“
Im höchsten Grade verdrießlich ging er fort, ritt drei Stunden spazieren, kam wieder, und wieder
Ida von Hahn-Hahn: Zwei Frauen. Zweiter Band. Berlin 1845, Seite 13. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Zwei_Frauen_(Hahn-Hahn)_v_2.djvu/014&oldid=- (Version vom 17.8.2016)