die Gräfin Dir eine Genugthuung geben - und sie hat es gethan!“
O ja, ja! sie hat es gethan! aber Du hast ihr das Herz gebrochen! – O nun verstehe ich Alles! sie wußte Nichts! sie war wie eine Rose frisch und blühend .… es war wie ein Licht um sie herum, als ich fortging! – Und als sie nach einigen Wochen mich wieder abholte .… bis zur Unkenntlichkeit war sie verändert, wie nicht eine Krankheit, wie nur der Gram es vermag: da wußte sie Alles, da hatte sie Deinen entsetzlichen Brief bekommen .… und wenn sie jetzt stirbt, o mein Heiland! so ist das Deine Schuld.“
„Dorothee, Du treibst das Zartgefühl zu weit, Du bist ungerecht gegen mich. Ich habe Niemand auf der Welt zu beschützen und zu vertreten als Dich – habe auf Niemand Rücksicht zu nehmen sobald es den guten Ruf meiner einzigen lieben Schwester gilt – habe Dich hergestellt in dem Vertrauen und der guten Meinung der Gräfin, was Dir unschätzbar sein muß, da Du sie so hoch verehrst – und dafür machst Du mir Vorwürfe!“
„Ach Du Unglückseliger, hättest Du es nur nicht auf ihre Kosten gethan, wie dankbar wollte ich Dir sein. Aber jetzt kann ich nicht!
Indem trippelte die alte Kastellanin, die seit
Ida von Hahn-Hahn: Zwei Frauen. Zweiter Band. Berlin 1845, Seite 68. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Zwei_Frauen_(Hahn-Hahn)_v_2.djvu/069&oldid=- (Version vom 31.7.2018)