Seite:De merian Westphaliae 029.jpg

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die Sach verglichen / vnnd Sachsen in die Possession der Gülchischen Länder / jedoch mit Vorbehalt / eines jeden Gerechtigkeit darzu / (deßwegen dann noch der Streit ist) zugleich genommen worden / wie hievon die außgangene Bedencken / Informationes, vnd Relationes, wie auch Johannes Limnaeus lib. 5. de Jure publ. Imperii Romano-Germanici, cap. 11. nu. 14. zulesen / allda er auch nu. 16. die Gülchische Privilegia setzet / vnd cap. 10. num 5. seqq. von allen andern Prätensionen zu solchen Ländern / handelt. Anno 1628. ist in den Gülch- vnnd Bergischen Landen die Religionsänderung vorgenommen worden. Siehe von der obgedachten Strittigkeit / wegen der Succession / auch das Itinerarium Germaniae, p. 450. et continuat. p. 256.

Obgedachter Adeleraius Erichius, schreibet in seiner Gülchischen Chronic / daß oberzehlte Gülchische Länder / Nordenwerts haben das Fürstenthumb Geldern / die Graffschafft Zutphen / vnd Westphalen: Gegen Osten / das Ober Fürstenthumb Hessen: Nach Suden / oder Mittag / das Ertzstifft Cöllen / (welches benebens auch in einem langen / doch aber engen Tract / den Rhein hinab / die beyde Fürstenthümer Gülch / vnd Berg / theilet) vnd gegen Westen / die Graffschafft Falckenburg / vnd das Fürstenthumb Geldern.


Hasselt /

An der Demer / im Stifft Lüttich / vier Meilen von Mastricht / vnnd sechs von Lüttich gelegen / ein ziemlich feine / Volckreiche / wolgebawete Statt. Die Landtafel nennet die Gegend herumb / das Land von Loen / andere Comitatum Lossussensem. Zu nächst bey Hasselt / an der gedachten Demer / ligt das schöne Dorff Curingen / allda ein herrlich schöner Pallast ist / in welchem sich die Bischöffe von Lüttich bißweilen zuerlustigen gepflegt haben. Ingleichem ligt nicht weit von hinnen Herquenrode / eine Abtey vnnd Nonnen Kloster / Cistercienser Ordens. Von Hasselt seynd Joannes Leonardus Hasselius, vnnd Fr. Titelmannus, bürtig gewesen / deren Aub. Miraeus in Elogiis Belg. oder Illustrium Belgii Scriptorum Vitis pag. 29. gedencket.


Haselunen /

Ein kleines Stättlein in Westphalen / vier Meilen von Kloppenburg / auff Lingen zu / vnd an dem Wasser Hase / gelegen / so mit gedachter Statt Kloppenburg / von der Graffschafft Tecklenburg / an das Stifft Münster kommen ist. Anno 1639. hat der Keyserliche General Feldmarschall Leutenant / Freyherr von Luttersheim / einen Rittmeister mit siebentzig Pferden abgefertiget / der den Schwedisch-Königsmarckischen nachgegangen / welche in hundert Pferd starck / auff dieses Stättlein Haselunen zu gewolt / selbiges rund vmb zuversichern / daß niemands herauß kommen möchte. Da dann die Schwedischen vor dem Stättlein (darinnen nur fünfftzig Soldaten / auß den Besatzungen der nächstgelegenen Orten / Meppen / vnnd Förstenawe / lagen / welche schon im Accord stunden / vnnd sich nicht anderst / dann gefangen zugeben / zu salvieren wusten) von den Keyserischen angegriffen / geschlagen / zertrennet / der Rittmeister / Leutenant / vnnd Fändrich / sampt fünfftzig gefangen bekommen / vnnd hiedurch auch die besagte fünfftzig Soldaten / so im Stättlein gelegen / errettet / die gemelte Gefangene aber / sampt den Pferden / vnd der Beute / in die Statt Vechte eingebracht worden seyn. Siehe Tom. 4. Theatri Europaei p. 109.

Es stehet in einem Bericht / daß Haseln / im Embsland / ein wolgelegene Statt / Anno 1635. von den Keyserischen sey eingenommen worden. Gleiches wird auch in der Franckfurtischen Lateinischen Frülings Relation / de Anno 1636. vermeldet: Daß solche Statt von den Keyserischen den 25. Octobris eingenommen worden / nach deme damals die Schwedischen von deß Obristen Knipphausen Regiment darinn gelegen gewesen. Nun wil sich kein Haseln finden lassen / daher zuvermuhten / weiln Haselunen nahend der Embs gelegen / es werde eben solcher Ort vnter Haseln verstanden werden / so die im Lande / wie mit andern Worten mehr geschicht / also kurtz außsprechen.


Helmwershusen / Helmwardeshusen /

Ein Benedictiner Kloster / so man / wie Aub. Miraeus in Fastis Belgicis p. 484. meldet / vnter deß Reichs Abteyen gezehlet hat; Vnd welches im Stifft Paderborn / vnd an dessen Gräntzen / gegen Morgen / nicht weit vom Weser-Strom / vnnd dem Braunschweiger Land / wie er

Empfohlene Zitierweise:
Matthäus Merian: Topographia Westphaliae. Frankfurter Kunstverein, Frankfurt am Mayn 1647, Seite 30. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_merian_Westphaliae_029.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)