Seite:De merian Westphaliae 043.jpg

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Barreniis. 75. Adolphus Marcanus, so Anno 1344. gestorben. 76. Engelbertus Marcanus, so hernach Ertzbischoff zu Cölln worden. 77. Johannes Arkelensis. 78. Arnoldus Hornanus. 79. Johannes Bavarus, von welchem Jacobus Meyer lib. 15. rer. Flandricar. p. 265. also schreibet: Anno 1408. Leodicenses Johannem Bavarum, Episcopum suum, per totos 4. menses obsederunt, in Trajecto, sed victis illis restitutus est in locum suum Episcopus ille sine pietate, qui post annos aliquot, postquam tot millia suarum Ovium Orco miserat, rejecto omni ordine sacro, ac spectro Pontificatu, duxit uxorem. 80. Joannes Walenrodius. 81. Joannes Heinsbergius. 82. Ludovicus Borbonius, der Anno 1482. vmbgerbracht worden. 83. Joannes Hornanus, der Anno 1505. gestorben. 84. Erardus Marcanus, Cardinal / so Anno 1538. diese Welt gesegnet. 85. Cornelius Bergius. 86. Georgius Austriacus. 87. Robertus Bergius. 88. Gerardus Grosbequius, Carinal / der Anno 1580. 89. Ernestus Bavarus, der Anno 1612. gestorben. 90. Ferdinandus Bavarus, so noch lebet / vnd zugleich auch Ertzbischoff zu Cölln / vnd Bischoff zu Münster / vnd Paderborn ist.

Es hat dieses Bisthumb von Mitternacht / vnnd Abend / Braband; vom Morgen einen Theil der Maaß / mit dem Hertzogthumb Limburg; vnd vom Mittag das Hertzogthumb Lützenburg / vnnd die Graffschafft Namur / oder Nauen. Es gehört aber auch hieher das Hertzogthumb Buillon / die Marggraffschafft Francmont / vnd die Graffschafften Loten / oder Loots / Hasbaw. Obgedachter Ludwig Guicciardin sagt: Es habe dieses Stifft zwey vnd fünfftzig fürnehme / vnnd trefflich reiche Abteyen: Den halben Theil von der Statt Mastricht / (dann den andern Braband / vnd jetzt die vereinigte Niderländer besitzen) vnnd in allem vier vnd zwantzig vmbgemawerte Stätte / als nämlich / Lüttich / Boulion / Franchimont / Loots / Borckworm / Tongren / Huy / Hasselt / Dinant / Maseyck / Stockem / Bilsen / S. Truden / Tuin / Visset / Varem / Beringe / Herck / Bree / Per / Hamont / Sinei / Fosse / vnnd Covine. Neben diesen Stätten seyn auch folgende Ort im Stifft Lüttich fürnehm: Als 1. Florene / fünff Meilen von Beaumont, vnd Namur gelegen / so vor dem Frantzösischen Krieg ein feines Stättlein gewesen. 2. Cercy, ein feine Vestung / drey Meilen von Lüttich. 3. Ebura, ein Dorff / vnd ein grosse Meil von Lüttich gelegen / so noch der Eburonum, als weyland Innwohner dieses Lands / Namen behelt. 4. Herstall / bey einer Meilen von Lüttich: Vnd 5. Jupilia, darvon hieoben: Vnd welche beyde Ort deßwegen berühmbt / weiln die Pipini, weyland / Großhofmeister / vnd Regenten in Franckreich / sich gern allda in ihren Pallästen auffgehalten haben; wie dann deß Luffts / der Wasserflüß / Wälder / Berg / Thäler / Weingärten / vnd Früchten; auch deß Gejages / der Fisch / vnd Vogelfangs halber / daherumb ein herrliche Landschafft ist; wiewol von den gemelten Pallästen / geringe Anzeigungen mehr vorhanden seyn. Vorgemelter Guicciardinus schreibet: Es habe dieses Bischthumb Jährlich / ob dreyssig tausend Ducaten / ohne das Extraordinari, Gefäll / vnnd Einkommen: Der Hertzog von Braband seye Schirmfürst / vnd Advocat deß Stiffts / vnd hätten diese beyde Länder ewige Bündnüß mit einander: Man mache guten Salpeter in diesem Land: Der Wein sey gering, hab aber köstlich Fleisch / Fisch / vnd Vogelwerck: Vnd das allein auß der Statt Lüttich Gebieth / eine Meil Wegs darumb ligend / doch die Statt / welche eine mächtige Summ verbrauche / wol versehen / der Steinkohlen / ob hundert tausend Ducaten werth / Jährlichen verführet werden. In Summa / es seye dieses / sagt er / ein Wunder gut Land. Besiehe / ausser denen obangezogenen Scribenten / vnnd der Niderländischen Chronic / C. Jul. Caesarem lib. 5. Commentar. suorum, de Bello-Gallico, p. 99. seqq. P. Bertium, in descript. Leodiensis Dioecesis, lib. 2. Tabular. Greograph. p. 169. seqq. Georg. Braun / in tom. 1. Theatri Urbium, Joan. Hocsemium von den Bischoffen zu Lüttich / deß Mersaei Catalogum Episcopor. Leodiensium, Joannis Chapeavillii, Canonici et Vicarii Generalis Leodiensis, Tomos rerum Leodiens. Bartholom. Fisen, Historiographum Leodiens. vnd Gelenium in Catalogo Episcoporum Colon. der da sagt: Licet Bucherius in suis Leodiensibus Episcopis, et alii multi opinentur, eosdem Tungror. Treviror. et Ubiorum, Episcopos fuisse; sed nihil pro ea assertione argumenti afferunt; vnnd das Itinerarium Germaniae Martini Zeilleri; daselbsten im ersten Theil / am 460. Blat / auß andern / gesagt wird / daß im Stifft viel Frey-Herrschafften / vnd siebenzehen hundert Dörffer / so Kirchenthürn haben / vnd daß der Lufft deß Landes rein / vnd gesund seye: Es auch da Eisen- Bley- vnd Goldgruben / sampt schönem / weissen / vnnd allerley anderm Marmor / vnd Alabaster / habe. Item / daß oberwehnte Steinkohlen / so von dem Lande den Namen / sich bald erhitzen / vnnd mächtige Wärme von sich geben. Daher auch die Lütticher sich dreyer Stücke / vor andern Ländern / rühmen / daß sie nämlich / das beste Brod / so besser / als ander Brod; das härtiste Eisen / vnnd das stärckste Fewer / so heisser / als ander Fewer / haben. Vnd werden solche Kohlen vom Wasser noch mehr erhitzet / vnd können alein mit Oel gedämpffet werden; wie hievon auch obernanter Bertius zulesen ist.

Empfohlene Zitierweise:
Matthäus Merian: Topographia Westphaliae. Frankfurter Kunstverein, Frankfurt am Mayn 1647, Seite 44. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_merian_Westphaliae_043.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)