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1. Kapitel.
Aprilscherze …

Der Abend des ersten April war ungewöhnlich lau und nur leicht bewölkt. Ich müßte sagen: Jenes ersten April! Denn an diesem Tage begann für uns die Geschichte des Bluffers und damit ein Kriminalfall, der in seiner Art einzig dasteht. –

Es war bereits dunkel, als zwei Herren in leichten Gummimänteln sich aus dem Dunkel der Schonung hervorwagten und näher an den am Waldrande gelegenen Neubau heranschlichen, der erst am ersten Januar von den sechs Mietsparteien bezogen worden war. – Das „Haus der Friedvollen“ –, so war es nach dem Wunsche des Stifters genannt worden –, lag in einem der westlichen Berliner Vororte in einer landschaftlich wunderschönen Umgebung und hatte zudem den Vorteil, daß die U-Bahn-Station Krumme Lanke in nächster Nähe war und eine sehr bequeme und schnelle Verbindung bis in die City von Berlin bot. Kein Wunder also, daß die sechs auserwählten Familien oder besser Mieter, denn es waren auch Junggesellen und alleinstehende Damen darunter, ohne Besinnen die günstige Gelegenheit wahrgenommen hatten, so billig und so einzigartig mitten im Grünen und dicht am See eine modern eingerichtete Behausung zu finden.

Die beiden Herren, die das Gebäude nun schon eine

Empfohlene Zitierweise:
Max Schraut: Der Bluffer. Verlag moderner Lektüre G.m.b.H., Berlin 1934, Seite 3. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Der_Bluffer.pdf/3&oldid=- (Version vom 31.7.2018)