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worden, und zwar nachts, was doch an sich schon ganz unbegreiflich blieb, da Lorchen selbst nachts einen Höllenlärm machte, sobald nur draußen etwa eine Krähe schrie. –

Auch Motz erzählte uns, er habe auf uns gewartet und gesehen, wie die Schauspielerin, die er sehr schätzte, weil sie ihn von seinem Rheuma befreit habe, und nur dadurch, daß sie ihm riet, ein Katzenfell zu tragen, uns mit sich in ihre Wohnung genommen habe. „Ich war nämlich im Kino und habe dann noch ein Glas Bier getrunken. Als ich heimkehrte, beobachtete ich Sie, meine Herren, und das Fräulein Bieler. Ja, so war’s.“

Wir standen mit Motz zwischen den Bäumen und Harst lehnte seine Bitte, doch noch zu ihm nach oben in seine Wohnung zu kommen, sehr freundlich ab. „Wir sind zu müde, Herr Motz. Morgen ist auch noch ein Tag.“

Der Rentner Motz war untröstlich. „Aber, Herr Harst, die Hauptsache wissen Sie ja noch gar nicht. Stellen Sie sich vor, als ich drei Wochen in der Wohnung hier hauste, entdeckte ich zufällig unter dem Fensterkopf in dem einen Vorderzimmer eine Kassette in Form …“ – Was Motz darüber zu sagen hatte, weiß der Leser bereits, und ich wußte es auch, aber ich lächelte nicht darüber, im Gegenteil, ich fand diese Zufälle außerordentlich bedenklich, denn von Zufall konnte nicht gut die Rede sein, wenigstens, was das Vorhandensein der Stahlkästchen anging.

„Herr Harst, die Kassette ist ja fast noch wichtiger, als Lorchen, denn meinen sprechenden Liebling bekomme ich wieder.“

„Hm, lag in der Kassette vielleicht ein Zettel, daß man Ihnen die Lore wiedergeben würde?“

Motz war starr. „Das ist geradezu unheimlich, wie gut Sie raten können! Ja, es ist so.“

„Und der Zettel war getippt?!“

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Max Schraut: Der Bluffer. Verlag moderner Lektüre G.m.b.H., Berlin 1934, Seite 35. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Der_Bluffer.pdf/35&oldid=- (Version vom 31.7.2018)