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6. Kapitel.
Die Umkehr … ein Titel?!

Umkehr?! – Allerdings … Nämlich auf Harsts Vorschlag auf dem nächsten Bahnhof „Onkel Toms Hütte“, auf dem einmal ein verschlafener Bekannter von mir, der an den Negerroman gleichen Namens gedacht hatte, ausstieg und sehr enttäuscht war, als er nicht in Amerika, sondern eine Station zu früh landete und dann zu Fuß weiterkrabbeln mußte. Spaß beiseite. Harst erklärte: „Wir steigen aus und kehren zum Hause der Friedvollen zurück, um einmal die nächtlichen Besucher des Heimes der Geheimnisvollen kennen zu lernen.“

Ein Fußgänger gebraucht für die Strecke zwischen Onkel Toms Hütte und dem Hause der Friedvollen etwa zwanzig Minuten. Wenn man aber nachts einen Gang durch den Hochwald nicht scheut, und das taten wir nicht, kann man in zehn Minuten an Ort und Stelle sein. – Diese Zeitangaben sind wichtig. Wir hatten vorhin bis Krumme Lanke etwa ebenfalls zehn Minuten nötig gehabt, wir hatten ferner etwa fünf Minuten bis zur Abfahrt des Zuges warten müssen, – mithin hatten wir rund fünfundvierzig Minuten das verwünschte Haus nicht gesehen, und in dieser Zeit war etwas geschehen, das den Dingen ein gänzlich verändertes, noch ernsteres Aussehen gab.

Schon von weitem bemerkten wir zwischen den Kiefernstämmen vor dem Gebäude den Schein von grellen Lampen. Harald blieb stehen, schaute schärfer hin und zog mich schleunigst hinter einen Busch.

Empfohlene Zitierweise:
Max Schraut: Der Bluffer. Verlag moderner Lektüre G.m.b.H., Berlin 1934, Seite 37. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Der_Bluffer.pdf/37&oldid=- (Version vom 31.7.2018)