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schloß er ernst und erhob sich. „Nun wollen wir die versäumte Nachtruhe nachholen. Auf Wiedersehen allerseits!“ –

Wir fuhren mit Bechert in einer Taxe heim. Unterwegs fragte Bechert den sehr stillen Harst: „Und was haben Sie uns verschwiegen?! Motz war der Millionär selbst – –!“

„Ja, er war es! Ich habe ihn gesprochen, er hatte Vertrauen zu mir. Als wir in seiner Küche waren, steckte er drunten im Keller, und als wir alle bei den Mädels versammelt waren, holte er seine Vogellieblinge und verschwand für immer, denn das mußte er.“

Harald schwieg. Seine Züge wurden noch ernster. – Dann fügte er hinzu: „Er hat ein uneheliches Kind, ein Mädchen, das nicht weiß, daß ihre Eltern nur eben ein Adoptivkind großgezogen. Es ist Tussy Grütt. Tussy sollte nie erfahren, welch Makel nach veralteter Anschauung ihr anhaftete. Deshalb trat Schwarz hier als Motz auf und sorgte dafür, daß sein Mündel den Mann fand, den es liebte. Ich glaube, das erklärt alles. Der Bluffer war ein liebender Vater, der sein einziges Kind glücklich sehen wollte.“

Zwei Monate später trafen für sämtliche Bewohner des Hauses der Friedvollen sehr hohe Geldbeträge bei Harst ein, und das war gerade am Tage der Doppelhochzeit Tussy-Lerz und Anni-Dannert. Der Betrag für Tussy belief sich auf eine Viertelmillion – –


Nächster Band:
Das Geheimnis um die „Marga“.


Empfohlene Zitierweise:
Max Schraut: Der Bluffer. Verlag moderner Lektüre G.m.b.H., Berlin 1934, Seite 64. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Der_Bluffer.pdf/64&oldid=- (Version vom 31.7.2018)