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„Aber ich weiss es.“ Die Stimme des Kommissars war ganz spitz und überlegen. „Streit haben Sie gesucht, mein Lieber, Streit! Und dann sind Sie in die Garderobe Baras gegangen und haben ihn erschlagen. So wars doch?“

Er sagte es wohlwollend harmlos.

Heise schüttelte den Kopf.

„Ich habe Bara nicht erschlagen,“ beharrte er stumpf.

Da stand der Kommissar auf.

„Mensch,“ sprach er eindringlich, „wollen Sie nicht endlich die Wahrheit sagen? Die faule Ausrede mit Ihrem Gedächtnisschwund glaubt Ihnen doch kein Mensch. Wollen Sie nicht doch lieber ein Geständnis ablegen?“

Er sprach gütig und väterlich.

„Ich bin es nicht gewesen,“ wiederholte Heise.

„Dann sagen Sie mir,“ fuhr der Kommissar wieder unpersönlicher fort, „was taten Sie, als Sie in Baras Garderobe traten?“ Verführerisch half er: „Bara sass am Schminktisch, nicht wahr, und schminkte sich ab? Als Sie eintraten, blickte er auf. Da – na – los doch! Was taten Sie da?“

Doch der Gefangene liess sich nicht verleiten. Er schüttelte wieder in hilfloser Ohnmacht den Kopf und flüsterte:

„Er lag am Boden – hinter dem Schminktisch[1]. Die Schädeldecke war eingeschlagen. Das sah ich auf den ersten Blick. Am Boden lag eine Bronzefigur – blutig –“


  1. Vorlage: Schmiktisch
Empfohlene Zitierweise:
Alfred Schirokauer: Der Held von Berlin. Typoskript, Berlin o. J., Seite 129. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Der_Held_von_Berlin.pdf/130&oldid=- (Version vom 7.1.2019)