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Erfolglosen wissen. Kein Direktor wagt es mit einem Namenlosen. Kein Direktor hat den Mut zu einer Tat. Keiner riskiert es, einen unbekannten, noch so talentierten jungen Menschen herauszustellen. Immer nur die längst Bewährten, die Prominenten, die Arrivierten. Oh, meine Damen und Herren, wie ich diese Worte hasse! Prominent! Arriviert! Benebelnde Zauberworte für jedes direktoriale Ohr. Und wir Jungen? He! Was wird aus uns?“

Er schrie es hinaus.

Der Vorsitzende wollte unterbrechen, rief etwas, doch Heise sauste weiter wie eine Lokomotive unter Volldampf.

„Ein Mensch ohne Namen hat keine Gelegenheit, den Namen zu erringen. Nie. Nie. Wenn er nicht Protektion hat oder wenn sich ihm nicht ein unwahrscheinlicher Zufall bietet. Jetzt halte ich meinen Zufall fest in beiden Fäusten.“

Die Stimme überschlug sich.

Das Auditorium brandete auf in Unrast. Einzelne erfassten schon den Sinn, die treibende Kraft dieser Propagandarede des Angeklagten. Doch die meisten irrten noch im Dunkeln, im Unklaren, Ärgerlichen.

Der Staatsanwalt hatte seinen Platz verlassen, war hinter den Vorsitzenden getreten und redete lebhaft auf ihn ein. Dem Verteidiger schienen diese abstrusen Abwege seines Klienten nun doch allmählich gefährlich. Die Sache lag doch so klar, so einfach. Er hatte nur zu sagen: ich habe Bara erschlagen, weil er Fatma Nansen, die ich

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Alfred Schirokauer: Der Held von Berlin. Typoskript, Berlin o. J., Seite 162. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Der_Held_von_Berlin.pdf/163&oldid=- (Version vom 31.7.2018)