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Grund mit der Broncebüste Fatma Nansens erschlagen haben.“

Er rief den Namen der Sängerin laut heraus, dem Tölpel von Angeklagten endlich den Köder hinzuwerfen, an dem seine Freiheit und sein Leben hing. Sapperlot, wenn er nur endlich danach schnappen wollte!

Doch Heise schnappte nicht. Er begriff nicht. Er brachte nicht das Stichwort, auf das alle warteten. Er war es nicht gewesen. Sie sollten doch endlich aufhören, ihn mit diesem Unsinn zu quälen.

„Ich bin es nicht gewesen,“ wehrte er sich matt und unselig.

Eine Unruhe durchschütterte die Zuhörerreihen. Jede kleine Tänzerin begriff, wie töricht der Mann sich verteidigte. Unverständlich, ganz unverständlich, dass dieser Tropf aus Liebe zum Helden und Mörder geworden war. Er enttäuschte schändlich.

„Sie bleiben also bei Ihrem Leugnen?“

Der Präsident stellte ein ärgerliches Ultimatum.

„Aber ich war es doch nicht!“ verzweifelte Heise über so viel Hartnäckigkeit und aufdringlichen Unverstand.

Der Verteidiger griff ein. Er wandte sich seinem renitenten Klienten zu, wollte ihm etwas einflüstern. Doch der Mandant wollte von diesem Menschen, der drauf und dran gewesen war, ihn ins Irrenhaus zu bringen, nichts mehr hören. Er wehrte sich:

„Lassen Sie mich in Frieden. Ich bin es nicht gewesen. Was wollen Sie denn alle von mir?“

Dem Anwalt wurde unbehaglich. Ein peinlicher Klient,

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Alfred Schirokauer: Der Held von Berlin. Typoskript, Berlin o. J., Seite 184. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Der_Held_von_Berlin.pdf/185&oldid=- (Version vom 31.7.2018)