Seite:Der Held von Berlin.pdf/193

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.

„Ist Ihnen die Tat Peter Heises noch nicht Bekenntnis genug?“

Da gibt es kein Halten mehr. Da verliert jede Warnung ihren Sinn. Das Publikum brüllt: Bravo! Bravo! Applaudiert stürmisch und anhaltend.

Der Präsident hebt nur nachsichtig die Hand, wie zum Faschistengruss, in die Luft.

Heise steht stumm auf seinem Platz. Er kennt dieses törichte Ammenmärchen. Was soll er tun? Er kann der Frau nicht hier widersprechen. Er kann sie nicht vor aller Öffentlichkeit blossstellen. Das kann er als Mann nicht, tun. Er schweigt. Er lässt den Unsinn walten.

„Danke sehr, gnädige Frau,“ sagt der Präsident.

Fatma Nansen setzt sich auf die Zeugenbank.

Der Vorsitzende wendet sich wieder dem Angeklagten zu:

„Wo haben Sie Bara angegriffen?“ fragt er liebenswürdig.

Heise zauderte. Vorsicht! Jo nicht verraten!

„Im Garderobengang.“

„Der Garderobengang ist lang. In der Nähe welcher Garderobe? Können Sie es nicht etwas präziser angeben?“

„Vor der Garderobe von Fräulein Ternitz.“

Besser, es selbst sagen. Es lässt sich durch Zeugen womöglich feststellen. Das ist schlimmer und verdächtiger.

„Fräulein Ternitz.“ befiehlt der Vorsitzende.

Empfohlene Zitierweise:
Alfred Schirokauer: Der Held von Berlin. Typoskript, Berlin o. J., Seite 192. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Der_Held_von_Berlin.pdf/193&oldid=- (Version vom 31.7.2018)