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sprach sie ohne Scheu, dass ihr Heise schon vom ersten Tag der Probe gefallen habe, dass sie ihn dann angesprochen hatte – alles erzählte sie.

Heise hörte ihr schmerzlich betäubt zu.

Und wie Bara dann am Tage der Premiere in ihre Garderobe eingedrungen sei, schilderte sie, offenbar, um sich ihr gegen ihre Willen zu nähern. Dann war Heise dazugekommen, hatte Bara auf den Garderobengang hinaus geschleudert.

Alles hörte gespannt, verwirrt zu. Der Vorsitzende verleiht der allgemeinen Neugier Worte.

„Es kann also kein Zweifel daran bestehen, Fräulein Ternitz, dass der Angeklagte Sie liebte.“

„Ich glaube, nicht,“ entgegnet sie scheu.

Der Vorsitzende wendet sich an Heise.

„Angeklagter, die Sache ist nun etwas wirr geworden. Wollen Sie uns nun nicht endlich sagen, welche von den beiden Damen Sie lieben, und für welche Sie Bara angefallen haben?“

Alles lauscht. Alles hält den Atem an.

„Ich liebe Jo Ternitz,“ gesteht Heise bleich.

Aller Augen richten sich auf Fatma Nansen. Sie begreift nichts. Sie sitzt zusammengeduckt auf der Bank. Sie fühlt aller Blicke auf sich. Sie ist verraten und verlassen, die Ärmste. Also war alles Täuschung und Einbildung? Der Mann hat sie nicht geliebt und nicht[1] für sie getötet! Alles war ein Irrtum. Sie macht sich ganz klein und


  1. Vorlage: nich
Empfohlene Zitierweise:
Alfred Schirokauer: Der Held von Berlin. Typoskript, Berlin o. J., Seite 196. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Der_Held_von_Berlin.pdf/197&oldid=- (Version vom 7.1.2019)