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„Da hört denn doch Verschiedenes auf,“ brüllte er los. „Wollen Sie mich hier, wo ich geschworen hab, als meineidig hinstellen? Sie wissen es ja auch ganz genau. Als wir vor’s Theater kamen, war es gerade aus. Wissen Sie das oder wissen Sie das nicht?“

Der Vorsitzende hatte den Mann reden lassen, seiner Methode folgend, die aus sprudelnden Worten schon manche Klärung hatte quellen sehen. Jetzt griff er ein.

„Hallo, hallo, der Wagen geht Ihnen durch, Herr Chauffeur. Bremsen Sie mal ein bisschen. Fragen stelle ich hier. Was sagen Sie zu dem, was der Zeuge Ihnen vorhält, Herr Professor?“

„Der Zeuge irrt sich,“ sagte der Arzt.

Der Zeuge wollte seinem Zornmotor wieder Vollgas geben. Doch der Staatsanwalt griff abermals ein.

„Ich glaube, wir können über diesen scheinbaren Widerspruch in den Bekundungen der Zeugen hinweg gehen. Für das, was uns hier allein interessiert, ist diese Divergenz ohne jede Bedeutung. Wir wissen, der Portier hat kurz vor halb zwölf der Mord entdeckt und sofort den Arzt und die Polizei verständigt. Die Mordkommission ist ebenfalls, wie wir wissen, kurz nach halb zwölf am Tatort eingetroffen.“

„Auch ich sehe keinen Grund, bei diesem Zwischenfall länger zu verweilen,“ entschied der Präsident.

Die Beisitzer und Schöffen nickten zustimmend.

„Sie können gehen,“ entliess der Vorsitzende den

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Alfred Schirokauer: Der Held von Berlin. Typoskript, Berlin o. J., Seite 207. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Der_Held_von_Berlin.pdf/208&oldid=- (Version vom 31.7.2018)