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seinen langen Körper, „wie soll ich es sagen?“

„Wie sag ich es meinem Kinde Jo? Sag es doch irgendwie, ich versteh schon.“

„Solange ich nichts bin – – ich würde dich vom Fleck weg heiraten, wenn ich was wäre und du wolltest.“

„Aber lieber Junge!“

„Doch, natürlich, aber ich kann, solange ich nichts bin –“ –

„Ich versteh doch alles, quäl dich doch nicht so. Wir wollen ja auch nur Freunde sein. Aber ein bisschen hinaufhelfen darf ich dir doch wohl?“

„Aber sonst nichts! Nicht das Geringste. Ich kann von dir nichts annehmen. Ich kann dich auch nicht in irgendeine Abhängigkeit von mir bringen, solange ich nicht oben stehe.“

„Nein, nein, nein, nein!“ rief sie ärgerlich und drollig und schlug zu ihrer Negation den Takt mit dem Fusse. „Das sollst du auch nicht. Aber das Zimmer kannst du dir doch wohl ansehen. Achtzig Mark für alles kannst du doch bezahlen?“

Das „Ja“ nickte er zögernd.

„Na also, zu zahlen brauchst du erst am ersten, wenn du Gage bekommst. Hab ich das fein gemanagt?“

Er beantwortete diese lobfordernde Frage nicht in Worten. Er wusste seit einer halben Stunde, dass es noch eine andere Art mündlichen Verkehrs gab. Sie hatte es viel feiner gemacht, als sein argloses Friesentum ahnte. Sie hatte 150 Mark vorausgezahlt und hatte die

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Alfred Schirokauer: Der Held von Berlin. Typoskript, Berlin o. J., Seite 74. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Der_Held_von_Berlin.pdf/75&oldid=- (Version vom 23.8.2020)