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(diese Wahl erklärt sich von selbst, denn Ferdinand liebte dieselbe), und war so voll davon, so gewohnt bereits, in dieser Sprache zu denken, daß sie zu Anfange unseres Gespräches mehr als einmal englisch zu mir redete. Sie hatte von der Auffindung des Mordgewehrs im Strome, von der räthselhaften Kugel, von dem neuen Urthel, und auch von Ferdinands Irrsinn gehört; hielt aber den Letzteren für eine Erdichtung des Advokaten, für das sogenannte Wahnwitzigmachen, wodurch die Defensoren häufig die Delinquenten von der Strafe zu befreien suchen. Als sie von mir das Gegentheil hörte, brach sie in Thränen aus, und konnte nur die Worte hervorbringen: „Armer, armer Ferdinand! Nicht Mensch mehr, und doch lebend? Oh Gott, Gott! auch das noch?“

„Ich habe Hoffnung zu seiner Genesung, liebe Freundin, wenn Sie sich zu einem

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Adolph Müllner: Der Kaliber. Carl Focke, Leipzig 1829, Seite 191. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Der_Kaliber0191.png&oldid=- (Version vom 31.7.2018)