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die Einheit und Freiheit des deutschen Vaterlandes, das Heil Sachsens, und für das, was wir wollen, kämpfen wir bis zum Tode.
Dresden, den 5. Mai 1849 Abends 8 Uhr.
Die provisorische Regierung.
Tschirner. Todt. Heubner.“

Wie wenig Ernst es jedoch den Partheihäuptern mit den erhaben klingenden Phrasen vorstehender Proklamation war, bewies die ohngefähr um 7 Uhr Abends durch eine Deputation des Stadtraths und der Stadtverordneten bei dem Ministerium vorgebrachte Bitte: das Feuer einzustellen. Das Ministerium wies jedoch jede Unterhandlung mit Empörern zurück und forderte vollständige Unterwerfung, insbesondere:

1) Gestellung der Anstifter des Aufruhrs, namentlich der Mitglieder der sogenannten Provisorischen Regierung;
2) Auslieferung der Waffen;
3) Wegräumung der Barrikaden;
4) Wiederherstellung der Straßen; und
5) Schadenersatz durch die Stadt.

Zur Erwägung, ob diese unabänderlich feststehenden Bedingungen angenommen würden, sollte eine Frist bis zum folgenden Mittag 2 Uhr gewährt werden. – Da keine Antwort auf diesen Bescheid, vielmehr die Fortsetzung des feindseligen Benehmens der Insurgenten erfolgte, so wurde selbstredend auch von Seiten der Regierung keine weitere Rücksicht auf die (vielleicht nur in der Absicht Zeit zu gewinnen) versuchte Unterhandlung genommen.


Da die vorstehende Geschichtserzählung der eigentlichen kriegerischen Ereignisse nicht zu sehr durch fremdartige Einschiebsel hat zerstückelt werden sollen, so ist in Bezug auf

Empfohlene Zitierweise:
Friedrich von Waldersee: Der Kampf in Dresden im Mai 1849. E. S. Mittler und Sohn, Berlin 1849, Seite 127. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Der_Kampf_in_Dresden_im_Mai_1849.pdf/140&oldid=- (Version vom 31.7.2018)