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Ordnung und die öffentliche Ruhe aufrecht zu erhalten, hingewiesen.

Auch dieses eben so würdige als langmüthige Verfahren des Monarchen fruchtete nichts, im Gegentheile rief es nur neue, offenbar empörerische Schritte der bewaffneten Körperschaft hervor.

Einerseits beschloß der Bürgerwehr-Ausschuß die Kommunalgarde um 1 Uhr auf ihren Sammelplätzen zusammenzurufen, ihr die Antwort des Königs mitzutheilen, und, trotz derselben, die Parade zur Huldigung der Reichsverfassung abzuhalten, – andererseits wurde um 12 Uhr von Seiten der Stadtverordneten-Versammlung folgendes Plakat angeschlagen:

„Mitbürger! Der König hat mehreren Deputationen eine ablehnende Antwort ertheilt und sich namentlich auf Preußen und Baiern berufen. Nach der neuesten preußischen Note steht uns die Besetzung des Landes mit preußischen Truppen bevor. Die Stadtverordneten zu Dresden werden deshalb heute in außerordentlicher Sitzung Nachmittags 4 Uhr die Niedersetzung eines Landes-Vertheidigungs-Ausschusses gegen fremde Truppen beantragen.
Dresden, den 3. Mai 1849.
Blöde.       Minkwitz.       Seidenschnur.“

So war denn die offene, die bewaffnete Widersetzung gegen die Regierung ausgesprochen und diese durfte sich nicht länger verhehlen, daß der Kampf unvermeidlich und die Ergreifung militairischer Maßregeln nicht allein gerechtfertigt, sondern geboten sei.

Die in §. 2. näher detaillirten geringen Streitkräfte, welche der Regierung zu Gebote standen, wurden allmählig je nachdem die Aufregung stieg und die Gefahr dringender erschien, in folgender Weise verwandt:

Empfohlene Zitierweise:
Friedrich von Waldersee: Der Kampf in Dresden im Mai 1849. E. S. Mittler und Sohn, Berlin 1849, Seite 55. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Der_Kampf_in_Dresden_im_Mai_1849.pdf/68&oldid=- (Version vom 31.7.2018)