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Trotzdem zweifelte ich nicht daran, daß Pennerton in der nächsten Minute seine Verbrecherlaufbahn beendet haben würde.

Den Trick, eine Kugel abprallen zu lassen und ein gedecktes Ziel zu treffen, kannte ich etwas besser als er.

Ich hätte es tun können, – ich brauchte nur seinen nächsten Schuß abzuwarten und dann, mich aufrichtend, durch die Beine der Statue zu feuern.

Trotzdem zögerte ich …

Gewiß, – die neue Kugel galt meinem Spiegel, ging jedoch daneben …

Was hielt mich davon ab, dieses bisher einseitige Duell nicht schleunigst und endgültig abzukürzen?

… Ein paar braune, traurige Augen schienen mich flehend anzublicken …

Mit einem Male war dann auch drüben die Hand mit der Pistole mit dem dicken Schalldämpfer verschwunden.

Kein Schuß folgte mehr.

Die aufgescheuchten Vögel, die das Brutgeschäft bereits begonnen hatten, kehrten zu ihren Nestern zurück.

Nach Minuten gewahrte ich rechts von mir die schlanke Gestalt Jack Rauters, der pfeifend den Weg entlanggeschlendert kam.

Er pfiff – ich horchte erstaunt auf! – Das Bajazzolied.

Schnell erhob ich mich, säuberte meine Beinkleider und holte das auf der Bank zurückgelassene Buch.

Rauter blieb stehen.

„Verzeihung, sind Sie nicht der Juwelier Henson aus der Western Road?“

Ich sah, daß sein Mantel Erdspuren zeigte, daß seine Hand beschmutzt war.

„Allerdings, – Thomas Henson“, – ich verneigte mich leicht.

Empfohlene Zitierweise:
Max Schraut: Der Mäusebussard von Norwood. Verlag moderner Lektüre G.m.b.H., Berlin 1933, Seite 37. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Der_M%C3%A4usebussard_von_Norwood.pdf/37&oldid=- (Version vom 31.7.2018)