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ganz niederträchtige Falltür sein, die uns abstürzen läßt.“

Bicks gutgemeinte Warnung erübrigte sich. Da wir es hier mit Mr. Pennertons zweifelhaften Künsten zu tun hatten, prüfte ich die Plattform erst sehr genau, bevor ich mich auf die Bretter hinauswagte. Trotzdem seilte ich mich für alle Fälle an, und Bickfort behielt die Leine in den Händen.

In dem verräucherten Schacht hatte man noch die Eisenschienen, in denen sich einst der Aufzug bewegt hatte, belassen. Sie waren voller Rost. Spinngewebe bedeckten den Mörtel, fettige Flecken zeigten sich überall, und der dumpfe, muffige Geruch bewies, daß der Schacht auch oben geschlossen war.

Auf der Schachtwand neben der nun geöffneten Eisentür zeichnete sich undeutlich ein Viereck ab: Die bereits von Bick entdeckte zweite Tür, die durch die Brandmauer in Jack Rauters provisorisches Schlafgemach im Bürohaus Nr. 210 mündete. Daß dieser Mauerdurchbruch und diese mit Mörtel bedeckte Holztür ebenfalls Laienarbeit waren, konnte man unschwer erkennen. Trotzdem mußte man staunen, daß der Reporter diese Arbeit überhaupt fertiggebracht hatte, noch mehr darüber, wie geschickt er das ganze nachher durch Spinngewebe, Schmutz und Ofenruß maskiert hatte. Als ich die schmale Holztür nach innen aufdrückte, machte ich noch eine wichtige Feststellung: Dieser ganze Durchschlupf war offenbar jüngsten Datums, jedenfalls erst nach Errichtung der Plattform hergestellt. – Drüben bei Jack Rauter, also bereits in der Wand von Nr. 210, gab es eine ähnliche Holztür, die sich nach außen öffnete. Ich überzeugte mich schnell, daß der Reporter nicht anwesend war, und kehrte auf die Plattform zurück, die mir weit wichtiger als alles andere schien.

Ich hob die Laterne hoch und beleuchtete die Schachtwände

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Max Schraut: Der Mäusebussard von Norwood. Verlag moderner Lektüre G.m.b.H., Berlin 1933, Seite 50. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Der_M%C3%A4usebussard_von_Norwood.pdf/50&oldid=- (Version vom 31.7.2018)