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9. Kapitel.
Rauter und der Bussard.

Die Gestalt ließ sich in den Schreibsessel fallen, stützte die Ellbogen auf den Tisch, und die unförmig dicken Mündungen zweier Pistolen glotzten uns heimtückisch entgegen.

Die Karbidlaterne gab soviel Licht, daß wir den Mann sofort erkannten, obwohl er im Schatten saß.

Es war der Bussard, es war Maurice Pennerton[1].

Es war seine heisere, schleimige Stimme, – es war seine Künstlermähne runter dem zerknitterten Schlapphut, seine stets schiefsitzende altmodische, billige Nickelbrille und sein fleckiger Patriarchenbart …

Er war’s – – und so bitter ernst die augenblickliche Lage für uns auch sein mochte, ich mußte doch zu allererst an die unglückliche Vicky Smitson denken, die ihre blühende Jugend und Schönheit diesem Scheusal geopfert hatte.

Es erschien geradezu unvorstellbar, daß Maurice Pennerton jemals irgendwie den für ein Mädchenherz erträglichen Bewerber hatte spielen können. Und doch war es so gewesen. Frau Smitson hatte ja Sir Hemmerfolk gegenüber betont, daß Pennerton vor einem halben Jahr vor der Heirat und vor dem großen Weizen-Schwindel sich in der besten Gesellschaft hätte sehen lassen können und scheinbar ein gebildeter, gediegener Mann von guten Umgangsformen gewesen sei.

„Freut mich, daß Sie so brav gehorchen“, krächzte Pennerton nun, als wir auf seine Aufforderung die Arme hochgestreckt hatten. „Endlich also habe ich zwei von den berühmten „Drei“ erwischt… – Wir wollen

  1. Vorlage: Pellerton
Empfohlene Zitierweise:
Max Schraut: Der Mäusebussard von Norwood. Verlag moderner Lektüre G.m.b.H., Berlin 1933, Seite 52. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Der_M%C3%A4usebussard_von_Norwood.pdf/52&oldid=- (Version vom 31.7.2018)