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10. Kapitel.
Wie der Bussard verschwand.

Im Privatbüro von Mr. Henson, Juwelier, saßen gegen vier Uhr morgens drei Herren in gedämpften Gespräch beieinander, tranken Mokka, rauchten und machten sehr ernste Gesichter.

Unsere Beratung drehte sich um die Bestrafung Maurice Pennertons. Mein Vorschlag fand allgemeine Billigung, und nachdem Bick sich entfernt hatte, gingen mein Gehilfe Daniel und ich zu Bett. Nur etwas vergaß ich nicht: Ich goß noch Milch in eine Schale, öffnete vorsichtig den Tresor und schob die Schale mit Milch schnell hinein und drückte die Panzertür mit dem Kombinationsschloß wieder zu. Die acht Päckchen Banknoten, die Bick und ich aus dem Schacht mitgebracht hatten, waren bereits nach einer langen Liste verteilt und in Umschläge getan worden. Bickfort würde diese Briefe morgen befördern, und abends würde es dann in London zahllose Glückliche geben, die vielleicht ahnen würden, woher dieser Banknotensegen käme – – vielleicht.

Abends nach Geschäftsschluß und nach der letzten Postbestellung fanden sich bei Mr. Henson im Laden die strahlende Marie Ann und ihr Vater ein, und Marie Ann konnte mir gar nicht schnell genug von dem soeben eingetroffenen Wertbrief erzählen … „Denken Sie, Mr. Henson, – – dreitausend Pfund!! Ein Vermögen! Nun sind Vater und ich alle Sorgen los!“

Ich bat meine Besucher in mein Privatbüro, Daniel mußte uns ein reichhaltiges kaltes Abendessen servieren und selbst mit am Tische Platz nehmen, und dann

Empfohlene Zitierweise:
Max Schraut: Der Mäusebussard von Norwood. Verlag moderner Lektüre G.m.b.H., Berlin 1933, Seite 59. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Der_M%C3%A4usebussard_von_Norwood.pdf/59&oldid=- (Version vom 31.7.2018)