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Schwupp, flog ihm die Thüre vor der Nase zu, und der Trapper glaubte nicht anders, als er sei in eine Falle gelockt und gefangen worden. Ehe er sich aber besinnen konnte, fühlte er, wie sich der Boden unter seinen Füßen emporhob, und ehe er noch weiter das Kämmerchen, in dem eine Lampe intensives Licht verbreitete, mustern konnte, hielt der Fahrstuhl, dessen Namen er noch nicht einmal kannte, eine Thür sprang auf, da standen drei Männer und ein etwa vierzehnjähriger Knabe und auch schon ein Bett.

Ein riesenhafter Neger legte den Indianer darauf und zog den Trapper, dessen Verblüffung wuchs, ohne weitere Umstände heraus.

„Sie haben den Indianer gefunden?“ fragte ihn ein Herr mit langem, weißen Bart. „Er ist verschmachtet?“

„Ja, so ist es – das heißt, ganz tot wird er wohl noch nicht sein – zum Teufel, bin ich denn nur verhext? – Unsinn, nur kein Aberglaube – wo bin ich denn eigentlich hier?“

„Er lebt,“ ließ sich ein anderer Herr vernehmen, der sich mit dem Bewußtlosen beschäftigte, „in der Schulter steckt noch eine Kugel, zerschmettert wird nichts sein – ich muß sie herausschneiden – er scheint fast verschmachtet zu sein. Jupiter, faß an, in die Krankenstube.“

Der Schwarze fuhr das Rollbett hinaus, der Arzt ging mit.

„Der Indianer ist hier gut aufgehoben und unser Arzt versteht sich auf so etwas,“ sagte der alte Mann zu dem Trapper, „nun erzählen Sie, wie Sie ihn gefunden haben. Kennen Sie ihn denn?“

Der Trapper konnte nur immer mit maßlosem Erstaunen um sich blicken. Nichts war hier vorhanden,

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Robert Kraft: Der Medizinmann. Germania-Verlag, Dresden (1896), Seite 11. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Der_Medizinmann.pdf/11&oldid=- (Version vom 31.7.2018)