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in Denton als Führer angeworben hat. Ihr habt ja vorhin schon gemerkt, was für’n Sparren der edle Master hat! Na – nun wird er ja wohl bald vernünftig werden, da die Apachen uns hier fraglos belagern werden auf dieser Miniatur-Insel! Wenn ihm erst die Kugeln um die Ohren pfeifen, dürfte er –“

Der dicke Abraham konnte den Satz nicht beenden.

Vom Ostufer des Eilandes her war der Knall zweier Schüsse herübergedrungen, denen sofort zwei weitere folgten.

Chokariga und Felsenherz huschten schon durch die Büsche und standen nun hinter Tom und Botterley, die soeben auf mehrere Apachen gefeuert hatten, die nach der Insel schwimmen wollten.

„Oh, drei Rothäute weniger!“ erklärte der Mulatte finster. „Hier der grüne Master hat leider die eine Kugel verschwendet! Das Zielen müßt Ihr eben noch besser lernen, Master!“

James Botterley, der etwa vierzig Jahre zählen mochte, fauchte jetzt Tom ärgerlich an:

„Frecher Nigger, was wagst du?! Wie kannst Du Dich erdreisten, mich –“

Toms intelligentes Gesicht, das trotz der dunklen Färbung keines der charakteristischen Merkmale der schwarzen Rasse zeigte, verzog sich in jäh auflodernder Wut. Blitzschnell hatte er zugepackt, hatten den dürren Botterley hochgehoben und schleuderte ihn über seinen Kopf hinweg in die Sträucher, wandte sich um, war mit einem Satz bei dem halb betäubt Daliegenden, riß sein wollenes Hemd auf der Brust auf und deutete auf eine Tätowierung in Form einer Schildkröte.

„Toms Mutter war eine Delawarin!“ sagte er stolz.

Empfohlene Zitierweise:
William Käbler: Der Medizinmann Omakati. Verlag moderner Lektüre G.m.b.H., Berlin 1922, Seite 13. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Der_Medizinmann_Omakati.pdf/13&oldid=- (Version vom 31.7.2018)