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Ast zu Ast, fiel auf die Steine des Ufers und blieb reglos liegen.

„Der erste Mensch, den ich getötet habe,“ murmelte Botterley und stierte nach dem Toten hin.

Da war auch er von den Baumschützen entdeckt worden.

Drei – vier Kugeln zischten durch die Büsche. Die eine ging Botterley durch den Ärmel, eine andere traf den Kolben seiner Büchse und riß sie ihm aus der Hand.

Er war jetzt blaß geworden. Bisher hatte er als vollständiges Greenhorn die Gefahr, die ihm hier drohte, recht gering eingeschätzt. Nun sah er, daß auch sein Leben ernstlich bedroht war; nun bewies er, daß er in der Wildnis seine ersten Kinderjahre verlebt hatte, daß er selbst einer Farmerfamilie entstammte, die sich einst mit den Rothäuten wacker herumgeschlagen hatte.

Er änderte seinen Platz, kroch weiter, spähte nach einem Ziel für die zweite Kugel seiner Doppelbüchse umher.

Ah – aus jener Tanne ein Feuerstrahl.

Er legte an. Er hatte getroffen. Wieder kam ein Apache aus jener Tanne herab, schlug auf das Felsufer auf, warf noch ein paarmal die Arme krampfhaft in die Luft und regte sich nicht mehr.

„Zwei sind’s nun!“ murmelte Botterley leise. „Zwei Menschenleben habe ich auf dem Gewissen!“ Er seufzte und fügte hinzu[1]: „Vielleicht sind’s auch drei. Vielleicht ist „er“ längst tot – durch meine Schuld!“ – Er betonte dieses „er“ ganz seltsam.

Dann lud er seine Büchse wieder. Als er gerade die zweite Kugel mit dem Ladestock feststieß, erschien Abraham neben ihm.

  1. Vorlage: hinze
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William Käbler: Der Medizinmann Omakati. Verlag moderner Lektüre G.m.b.H., Berlin 1922, Seite 24. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Der_Medizinmann_Omakati.pdf/24&oldid=- (Version vom 31.7.2018)