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Büchse ergriff und zum Flußufer hinabstieg. Er wollte die hier aufgestellten Wachen ablösen lassen und sich auch überzeugen, ob die Krieger weiter oberhalb das Floß bereits fertig hätten.

Tiefe Finsternis lagerte über dem Pecos. Der Oberhäuptling konnte nicht einmal die Insel erkennen, auf der die Belagerten seiner Vermutung nach bereits alles zur Flucht vorbereiteten. Er wollte ihnen zuvorkommen; er wollte sich nicht um Omakatis Warnung kümmern. Sobald der Mond aufging, und das mußte bald geschehen, würde er die Insel mit den beiden Flößen angreifen.

Lautlos schlich er jetzt weiter flußaufwärts.

Dann – war das nicht das Schnauben eines Pferdes gewesen, – war dieses Schnauben nicht von der Mitte des Stromes an sein Ohr gedrungen?

Ein rascher Entschluß, und der schnelle Büffel legte die Büchse, Pulverhorn und Kugelbeutel ab und ließ sich ins Wasser gleiten, schwamm schräg gegen die Strömung an.

Da – abermals ein Schnauben.

Und nun erblickte er auch links von sich auf dem Flusse eine dunkle Masse; nun stieß er plötzlich mit der Hand gegen das straff gespannte Basttau.

Sein Jagdmesser begann schon das Tau zu zerschneiden. Die letzten Fasern rissen von selbst.

Mit schrillem Schrei wandte er sich dem Ufer wieder zu.

Gellend tönte sein Alarmruf durch die stille Nacht.

Die Wachen am Ufer gaben sofort ein paar Schüsse ab. Auch am Westufer knallten Schüsse als Antwort.

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William Käbler: Der Medizinmann Omakati. Verlag moderner Lektüre G.m.b.H., Berlin 1922, Seite 34. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Der_Medizinmann_Omakati.pdf/34&oldid=- (Version vom 31.7.2018)