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Während er noch dicht am Ufer, hell beschienen durch die Flammen des einen Reisigberges, ausharrte und jetzt die Insel im Auge behielt, ohne in seiner Erregung zu bedenken, daß er so den Kugeln der Feinde ein nur zu gutes Ziel bot, hatte Tom Brack, der die Ostseite des Eilandes bewachte, eine Weile den Oberhäuptling und die neben ihm stehenden Apachen finsteren Blickes gemustert und mehrmals schon die Doppelbüchse gehoben, um deren Kugeln hinüberzusenden.

Doch das Zielen war durch den flackernden Lichtschein des Feuers so sehr erschwert, daß er stets wieder die Büchse absetzte.

Dann aber erinnerte er sich an seine und seiner Gefährten verzweifelte Lage, und mit der schnell aufflammenden Wut seiner Rasse riß er plötzlich die Waffe abermals in die Schulter, zielte kurz und drückte zweimal ab.

Drüben taumelten denn auch zwei der Roten zu Boden. Einer von diesen war der Oberhäuptling, dem Toms Kugel die Brust durchbohrt hatte. Der andere hatte einen Kopfschuß erhalten und war sofort tot.

Als der Mulatte den Oberhäuptling fallen sah, stieß er den schrillen Kriegsruf der Delawaren aus und brüllte mit voller Lungenkraft hinüber:

„Hier ist Tom Brack, der schwarze Häuptling, der Sohn der Delawarin! Seine Kugeln werden noch mehr der Apachenhunde treffen!“

Ihm antworteten die drüben befindlichen Rothäute mit einem gellenden Geheul, und mehrere Kugeln flogen auch nach der Insel hin, ohne irgend einen Schaden anzurichten.

Die Apachen hatten den schnellen Büffel rasch tiefer in den Wald geschleppt, fertigten nun aus Baumästen

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William Käbler: Der Medizinmann Omakati. Verlag moderner Lektüre G.m.b.H., Berlin 1922, Seite 38. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Der_Medizinmann_Omakati.pdf/38&oldid=- (Version vom 31.7.2018)