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Das lange Messer war ein noch junger Krieger von außergewöhnlicher Körpergröße.

An Mut, Schlauheit und Kraft war er dem schnellen Büffel weit überlegen, und die Apachen hätten ihn nach dem Tode des großen Bären fraglos zum Oberhäuptling gewählt, wenn er eben nicht zu jung gewesen wäre.

Taschulapa hatte dieselbe Richtung durch den Wald nach dem Lager eingeschlagen wie Tom. So kam es, daß der ebenfalls lautlos sich vorwärtsbewegende Unterhäuptling nur zu bald des Mulatten ansichtig wurde, ihm folgte und ihn bei guter Gelegenheit von hinten ansprang, wobei er ihm mit dem flachen Tomahawk einen solchen Hieb auf den Kopf versetzte, daß Tom für Sekunden die Besinnung verlor. –

Felsenherz hatte von seinem Versteck aus sowohl die beiden Schüsse unten am Flusse gehört als auch genau beobachtet, wie kurz darauf der schnelle Büffel herbeigebracht und von dem rätselhaften Medizinmann verbunden wurde.

Der blonde Trapper war jetzt bereits überzeugt, daß seine Gefährten sich doch wieder auf die Insel gerettet hatten, und beabsichtigte, nur noch kurze Zeit hier auf seinem Lauscherposten zu bleiben, um noch das Erscheinen des Unterhäuptlings abzuwarten, der, wie die Zurufe der Apachen ihm verraten hatten, jetzt den Oberbefehl übernehmen sollte.

Dann gewahrte er plötzlich am südlichen Taleingang mehrere Apachen, die den gefesselten Tom mit rohen Stößen vorwärtstrieben.

Tom waren die Arme auf dem Rücken zusammengeschnürt. Außerdem hatte man ihm zwei Lassoschlingen um den Hals gelegt.

Empfohlene Zitierweise:
William Käbler: Der Medizinmann Omakati. Verlag moderner Lektüre G.m.b.H., Berlin 1922, Seite 42. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Der_Medizinmann_Omakati.pdf/42&oldid=- (Version vom 31.7.2018)