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den Gefangenen, machte halt, wandte sich um und begann zu sprechen.

„Krieger der Apachen, Manitu, der große Geist sendet mich zu Euch! Ihr sollt Vernehmen, was er Euch durch meinen Mund ausrichten läßt! – Diese drei Gefangenen sollen sterben! Manitu will es! Aber sie sollen an diesem Platze nur dann sterben, wenn sich der große Geist in meiner Gestalt nicht sofort dort oben auf der nördlichen Talwand zeigt! Erscheint Manitu dort als Grisly mit der Kette von Eulenköpfen um den Hals, so sollt Ihr die Gefangenen mit in Eure Dörfer nehmen und sie dort zu Tode martern, weil inzwischen dann auch Felsenherz in Eure Gewalt geraten wird! Gehorcht Ihr nicht, so wird Manitu Euch die Blattern (Pocken, eine Seuche, die häufig unter den Indianern auftritt und sehr gefürchtet ist) senden, und hunderte von Euch werden hinweggerafft werden! – Schichtet jetzt dort am Fuße der Talwand Holz auf, zündet ein großes Feuer an, dessen Schein bis nach oben reicht! So will es Manitu. Jeder von Euch wird dann den großen Geist erkennen, falls er sich zeigen will.“ –

Omakatis Worte konnten kaum schlauer berechnet sein als diese Ansprache, in der den Apachen sogar die Gefangennahme des berühmten Trappers verheißen wurde.

Es fand sich denn auch unter den hier versammelten zweihundert Kriegern nicht ein einziger, der sich geweigert hätte, Manitus Befehlen irgendwie zu widersprechen.

Bald flammte am Fuße der Nordwand ein Riesenfeuer auf.

„Löscht die anderen Feuer!“ befahl Omakati weiter.

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William Käbler: Der Medizinmann Omakati. Verlag moderner Lektüre G.m.b.H., Berlin 1922, Seite 55. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Der_Medizinmann_Omakati.pdf/55&oldid=- (Version vom 31.7.2018)